Fußball

‚Befreiungsschlag‘: Frankfurt bejubelt Sieg in Augsburg

Die Frankfurter Amin Younes (l) und Andre Silva bejubeln die Führung. Foto: Stefan Puchner/dpa
Die Frankfurter Amin Younes (l) und Andre Silva bejubeln die Führung. Foto: Stefan Puchner/dpa

Dieses Spiel hätte auch 4:4 ausgehen können. Doch Treffer bejubelt beim offenen Schlagabtausch in Augsburg nur die Eintracht. Beim Ende der Sieglos-Serie ist auch reichlich Glück im Spiel.

Dieser finale Sieg vor Weihnachten tat allen bei Eintracht Frankfurt richtig gut – auch dem Trainer.

„Das ist ein absoluter Befreiungsschlag, der uns gelungen ist“, sagte Adi Hütter nach zuvor neun sieglosen Partien glücklich und erleichtert. Zumal sich die Remis-Könige der Fußball-Bundesliga am Samstag bei ihrem 2:0 (0:0) auch noch über ein Torgeschenk des FC Augsburg freuen durften.

Es passte zu diesem Spiel der vielen vergebenen Chancen, dass ein Eigentor die Partie vorentschied: Eintracht-Torjäger André Silva schlug in der 53. Minute den Ball von der Grundlinie scharf vors Augsburger Tor, wo FCA-Kapitän Jeffrey Gouweleeuw Abwehrkollege Raphael Framberger unglücklich anschoss. Die Kugel landete im Netz. Kurz vor Schluss erhöhte der eingewechselte Stefan Ilsanker (87.).

„Ein Sieg zum Abschluss 2020 tut uns nach der langen Durststrecke richtig gut“, sagte der stark haltende Nationaltorhüter Kevin Trapp. „Wir sind mega-happy, dass wir den Bock umgestoßen haben“, betonte auch Trapps Teamkollege Erik Durm. Frankfurt zog dank des Happy-Ends mit 17 Punkten am Tabellennachbarn FC Augsburg (16) vorbei.

Vor dem kurzen Weihnachtsurlaub muss der FCA im DFB-Pokal am Dienstag gegen RB Leipzig noch einmal ran. Das Frankfurter Zweitrundenspiel bei Bayer Leverkusen ist dagegen in den Januar verlegt worden.

Die Augsburger haderten heftig mit Schiedsrichter Daniel Siebert, der beim Stand von 0:1 keinen Elfmeter gab, als Iago im Strafraum zu Fall kam. Gegenspieler Tuta hatte von hinten an dem Abwehrspieler gezerrt.

„Da hätte es einen Elfmeter geben müssen“, urteilte FCA-Coach Heiko Herrlich. Für Augsburgs Manager Stefan Reuter war es außerdem „ein Rätsel“, dass Siebert seine Entscheidung unmittelbar und ohne Videobeweis traf. „Da haben wir Glück gehabt“, räumte sogar Eintracht-Coach Hütter ein.

Eigentor entscheidet

Beide Mannschaften wählten unter den leichten Nebelschwaden in der Augsburger Arena den Vorwärtsgang. Das führte zu einem intensiven und unterhaltsamen Schlagabtausch mit zahlreichen Abschlussaktionen.

Dem FCA-Spiel tat die Doppelspitze mit Florian Niederlechner und Alfred Finnbogason gut. Beide Angreifer schufen sich Räume, agierten aber unglücklich in ihren finalen Aktionen.

„Das Spiel hätte locker auch 4:4 ausgehen können“, meinte Finnbogason. Er vergab selbst die größte FCA-Möglichkeit vor der Pause, als er nach einer Flanke von Iago aus der Drehung Torwart Trapp anschoss (28.). Auch der in dieser Saison noch torlose Niederlechner hatte Möglichkeiten – mal verstolperte er, mal schoss er zu schwach.

Die Eintracht, bei der Tuta in der Abwehr den gesperrten David Abraham ersetzte, hätte ebenfalls schon vor dem Eigentor treffen können. Filip Kostic und der agile Amin Younes schlossen mehrmals gefährlich ab. Eine Flanke von Durm landete am langen Pfosten (37.). Und Silva schoss freistehend am Tor vorbei (39.).

Das 0:0 zur Pause war insofern ein merkwürdiges Resultat. Der Chancenwucher ging sogar weiter. Marco Richter hatte das 1:0 auf dem Fuß, aber Augsburgs Offensivakteur versuchte einen Lupfer. Trapp blieb stehen und fing den Ball locker (50.). Richter bereute später seine Abschlusslösung und benannte die bessere Variante: ‚Einfach lange Ecke anvisieren und reinbolzen mit 100 km/h.‘

© dpa-infocom, dpa:201219-99-755751/4

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