Fußball

Amateur-Fußball: Tendenz zum Saison-Abbruch in Landesverbänden

In vielen Bundesländern wird es diese Saison keinen Amateur-Fußball mehr geben. Foto: Britta Pedersen/zb/dpa
In vielen Bundesländern wird es diese Saison keinen Amateur-Fußball mehr geben. Foto: Britta Pedersen/zb/dpa

Immer mehr Fußball-Landesverbände sehen keine Chance mehr, die wegen der Corona-Pandemie unterbrochene Saison noch sportlich zu Ende zu führen. Viele Amateurclubs hoffen aber noch auf den Pokal.

Der Spielbetrieb in Deutschlands Amateur-Ligen ruht seit Monaten, ein Training ist wegen der Pandemie-Verordnungen und weiter steigender Inzidenz-Zahlen vielerorts nicht möglich.

Immer mehr Landesverbände sehen daher keine andere Lösung, als den Spielbetrieb in den Amateur-Spielklassen mit ihren fast 150.000 Mannschaften abzubrechen.

Zu Wochenbeginn erklärten der Regionalverband Südwest und der Landesverband Brandenburg den definitiven Stopp der Spielzeit und annullierten die Ergebnisse der Saison in allen Spielklassen.

Zuvor hatte bereits der Landesverband Sachsen-Anhalt diese harte Entscheidung getroffen. Die Vereine der Regionalliga Nordost sowie der Landesverbände Berlin und Mecklenburg-Vorpommern plädierten für ähnliche Szenarien. Im Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) wird die Entscheidung auf der Präsidiumssitzung am 16. April fallen.

Abbruch einzige Option

„Ein vorzeitiges Ende dieser Spielzeit ist unter Berücksichtigung des nun seit Monaten herrschenden Stillstandes mit Sicherheit die vernünftigste Lösung“, sagte Marc Arnold, Geschäftsführer Sport des Regionalligisten Chemnitzer FC. In den zwei Woche nach Ostern werden auch im Regionalverband Nord mit seinen vier Landesverbänden ähnliche Entscheidungen erwartet.

Der Abbruch sei zwingend geboten, weil auf Grund der staatlichen Verfügungslage die rechtzeitige Aufnahme eines uneingeschränkten Mannschaftstrainings Anfang April und damit die Aufnahme des Spielbetriebs spätestens Anfang Mai nicht möglich sei, hieß es vom Regionalverband Südwest.

„Eine Fortsetzung des ausgesetzten Spielbetriebs ist nach der derzeitigen behördlichen Verfügungslage nicht absehbar. Selbst wenn wir irgendwann noch ein bis zwei Spiele machen könnten, wäre ein faire sportliche Wertung unter diesen Umständen aus unserer Sicht nicht möglich“, sagte Geschäftsführerin Anne Engel vom Brandenburgischen Landesverband.

Trotz dieser scheinbar alternativlosen Entscheidungen bleiben weiter viele Fragezeichen. Gibt es Auf- und Absteiger? Wenn ja, wie werden sie ermittelt? Wie geht es in den finanziell lukrativen Landespokal-Wettbewerben weiter? Verbindliche Antworten darauf gibt es momentan nur wenige.

Bayern hofft noch

Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) gibt hingegen die Hoffnungen auf eine Fortsetzung des Spielbetriebs noch nicht auf.

Die Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz seien „im Wesentlichen von Verboten gekennzeichnet. Wir alle hätten uns vielmehr Lösungen gewünscht, wie wir unser Leben mit Sorgfalt in diesen zweifelsfrei schwierigen Zeiten der Pandemie gestalten können – und zu diesem Leben gehört der Sport und damit der Amateurfußball“, kritisierte BFV-Präsident Rainer Koch.

Koch fügte hinzu: „Einfach auf die Schnelle abbrechen und Absteiger per Quotientenregelung festzulegen, das ist für mich eben nur das letzte Mittel.“ Wie aus einem Vier-Punkte-Plan des BFV vom Dienstag hervorgeht, müsste zur Weiterführung des Spielbetriebs aber ein Training ab 3. Mai ermöglicht werden.

© dpa-infocom, dpa:210330-99-26208/2

weiterführende Informationen:
➡️ Mitteilung des Bayerischen Fußball-Verbandes
➡️
Mitteilung des FRV Südwest
➡️
Mitteilung Landesverband Brandenburg
➡️
Die Regional- und Landesverbände des DFB
➡️ weitere News aus der Themenwelt Fußball



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