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Basketball: Sieg in Polen doppelt wichtig für DBB-Team

Gordon Herbert holte den ersten Sieg als DBB-Coach. Foto: Wojtek Jargilo/COMPIC/dpa
Gordon Herbert holte den ersten Sieg als DBB-Coach. Foto: Wojtek Jargilo/COMPIC/dpa

Am Ende wurde es noch einmal knapp. Doch die deutschen Basketballer brachten den ersten Sieg unter dem neuen Bundestrainer über die Zeit. Der Erfolg in Polen war verdammt wichtig. Für die Tabelle, aber auch für die Stimmung.

Nach seinem ersten Sieg als Bundestrainer pustete Gordon Herbert erst einmal tief durch: Das verdiente 72:69 in Polen hat die deutschen Basketballer in der WM-Qualifikation wieder auf Kurs gebracht.

Der Erfolg lässt das DBB-Team zudem mit frischem Selbstvertrauen in die nächsten Länderspiele im Februar 2022 gegen Israel gehen. „Ich bin sehr stolz auf meine Spieler. Wir haben heute als echtes Team zusammengespielt“, sagte Gordon Herbert nach seinem Premierenerfolg als deutscher Nationalcoach.

Nach dem peinlichen 66:69 gegen Estland am Donnerstag war der Druck auf den 62 Jahre alten Kanadier und sein Team schon groß. Doch die völlig neu zusammengewürfelte Mannschaft zeigte eine klare Leistungssteigerung und nahm die Hürde in Polen. „Donnerstag war hart, aber wir haben heute eine gute Antwort gegeben. Das Teamwork und die Intensität waren viel besser“, sagte Herbert.

WM 2023 „ein Muss“

Der Nachfolger von Henrik Rödl war nach dem Fehlstart gegen Estland selbst ein wenig geschockt gewesen. „In den Tagen danach hat er aber die richtigen Ansagen gemacht“, lobte DBB-Vizepräsident Armin Andres den neuen Coach. „Die Erleichterung ist jetzt natürlich riesig, der Druck vor dem Spiel war schon groß“, räumte Andres ein.

Denn eine weitere Niederlage hätte Deutschland in der Vierer-Gruppe schon früh ins Hintertreffen geraten lassen. Dabei ist die Teilnahme an der WM 2023 „ein Muss“, wie Andres bereits gesagt hatte. „Da sollte Deutschland schon dabei sein“, sagte auch BBL-Chef Stefan Holz, der nach dem Sieg in Polen daher ebenfalls erleichtert war, dass die Richtung nun wieder stimmt.

Doch die andauernden Terminkollisionen zwischen Länderspielen und Euroleague-Partien machen es vor allem den favorisierten Teams schwer. Das bekam auch Trainer-Legende Svetislav Pesic mit Serbien bei der Niederlage in Belgien zu spüren.

Team ohne Stars

Der deutsche Nationalspieler Leon Kratzer (l) im Spiel gegen Polen am Ball. Foto: Wojtek Jargilo/COMPIC/dpa
Der deutsche Nationalspieler Leon Kratzer (l) im Spiel gegen Polen am Ball. Foto: Wojtek Jargilo/COMPIC/dpa

Die international unerfahrene deutsche Mannschaft hielt dem Druck in Polen aber stand. Auch ohne sämtliche Stars aus der NBA und die Profis der Euroleague-Teams von Bayern München und Alba Berlin hatte die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes die Partie in der Globus Arena von Lublin im Griff und musste nur in der Schlussphase noch ein bisschen zittern.

Dass das junge deutsche Team um den 20 Jahre alten Point Guard Justus Hollatz von den Hamburg Towers oder den 24 Jahre alten Topscorer David Krämer von den Basketball Löwen Braunschweig (24 Punkte) den Sieg über die Zeit brachte, kann ihm für die Zukunft sehr helfen. „Natürlich gibt so etwas Selbstvertrauen“, sagte Andres, „und kann uns im Februar helfen“.

Denn auch wenn es in drei Monaten gegen das bislang ungeschlagene Israel geht wird sich am Gesicht der Mannschaft wohl nicht viel ändern. Am 25. Februar spielt Deutschland in Israel, am gleichen Tag empfängt Bayern München in der Euroleague ZSKA Moskau, Alba Berlin spielt am Tag zuvor gegen Asvel Villeurbanne. Von Vorteil könnte vielleicht sein, dass das zweite Spiel gegen Israel am 28. Februar in Deutschland stattfindet, eventuell stößt ohne große Reisestrapazen doch noch der eine oder andere Euroleague-Spieler zum Team.

Das Gerüst der Mannschaft wird aber jene Gruppe bilden, die nun in Polen den Widerständen trotzte. „Nach dem Estland-Spiel haben wir uns als Gruppe neu zusammengefunden“, sagte Krämer. Ein Fakt, der noch sehr wertvoll sein kann.

© dpa-infocom, dpa:211128-99-179829/6

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