Politik

Corona-Impfung: Steinmeier mit Astrazeneca, Seehofer will nicht

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l.) wird im Bundeswehrkrankenhaus mit dem Astrazeneca-Impfstoff geimpft. Foto: Steffen Kugler/Bundesregierung/dpa
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l.) wird im Bundeswehrkrankenhaus mit dem Astrazeneca-Impfstoff geimpft. Foto: Steffen Kugler/Bundesregierung/dpa

Der Astrazeneca-Impfstoff hat keinen leichten Stand. Bundespräsident Steinmeier wirbt für das Vakzin und erhielt heute seine erste Impfung. Innenminister Seehofer hingegen will sich damit nicht impfen lassen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat seine erste Corona-Schutzimpfung erhalten. Dem Staatsoberhaupt wurde im Bundeswehr-Krankenhaus in Berlin der Impfstoff von Astrazeneca gespritzt, wie das Bundespräsidialamt mitteilte.

Der Bundespräsident appellierte im Anschluss an alle Bürger, seinem Beispiel zu folgen: „Ich vertraue den in Deutschland zugelassenen Impfstoffen“, betonte er in einer Mitteilung.

„Heute habe ich meine Erstimpfung mit Astrazeneca erhalten“, so Frank-Walter Steinmeier. „Das Impfen ist der entscheidende Schritt auf dem Weg aus der Pandemie. Nutzen Sie die Möglichkeiten. Machen Sie mit!“

Steinmeiers Frau Elke Büdenbender, die bei der Priorisierung in einer anderen Stufe als ihr Mann ist, wurde nach dpa-Informationen bereits vor kurzem erstmals geimpft. Der 65-Jährige hatte immer betont, dass er erst geimpft werden wolle, wenn er nach der Priorisierung an der Reihe sei.

Dies trat nun dadurch ein, dass Bund und Länder am Dienstagabend der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) gefolgt sind, das Präparat von Astrazeneca in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahren einzusetzen. Dadurch kann nun auch schon die Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen für dieses Mittel in die Impfkampagne einbezogen werden.

Seehofer lehnt Astrazeneca ab

«Ich lasse mich nicht bevormunden»: Horst Seehofer. Foto: Hannibal Hanschke/Reuters/Pool/dpa
«Ich lasse mich nicht bevormunden»: Horst Seehofer. Foto: Hannibal Hanschke/Reuters/Pool/dpa

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte daraufhin an diese Altersgruppe appelliert, das Impfangebot auch anzunehmen. Nun sagte der CDU-Politiker, er freue sich darüber, dass der Bundespräsident sich schütze und damit auch ein Vorbild sei. Dies zeige, wie dieser kleine Piks einen großen Unterschied machen könne – für einen selbst, aber auch für alle im gegenseitigen Schutz.

In die Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen fällt auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU). „Die Möglichkeit, sich impfen zu lassen, ist für mich nähergerückt. Das ist richtig“, hatte sie am Dienstagabend nach der Entscheidung von Bund und Ländern zum Impfstoff von Astrazeneca gesagt. Sie müsse sich aber erst einmal über das Verfahren in Berlin informieren.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (71) will sich hingegen nicht dem Vakzin von Astrazeneca impfen lassen. Das sagte eine Sprecherin des Ministeriums auf Anfrage. Zuvor hatte die Bild-Zeitung berichtet, Seehofer habe einen Appell von Spahn sich mit Vakzin impfen zu lassen, zurückgewiesen. „Ich lasse mich nicht bevormunden“, sagte der CSU-Politiker demnach zu Bild.

© dpa-infocom, dpa:210401-99-53512/8

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