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Britische Corona-Variante B.1.1.7: Nicht tödlicher – aber höhere Viruslast

Ist die Corona-Mutante B.1.1.7 tödlicher als die ursprüngliche Virusvariante? Nach jüngsten Studien gibt es dafür keine Belege. Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa
Ist die Corona-Mutante B.1.1.7 tödlicher als die ursprüngliche Virusvariante? Nach jüngsten Studien gibt es dafür keine Belege. Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa

Bisher gab es die Befürchtung, dass die britische Mutation häufiger zum Tod führt. In zwei Studien konnte nun allerdings kein höheres Risiko der Sterblichkeit belegt werden.

Die zunächst in Großbritannien entdeckte und daher als britische Variante benannte Corona-Mutation B.1.1.7 ist aktuellen Studien zufolge aufgrund einer höheren Viruslast ansteckender als die ursprüngliche Form, allerdings nicht tödlicher.

Zu diesem Schluss kommen Forscher in zwei separaten Studien, die nun in den Fachmagazinen The Lancet Infectious Diseases und The Lancet Public Health veröffentlicht wurden. Zuvor hatte es teilweise die Annahme gegeben, die Variante B.1.1.7 sei nicht nur leichter übertragbar als die in Wuhan entdeckte Wildform des Virus, sondern könne auch zu einer höheren Sterblichkeit unter den Patienten führen.

In ihrer Studie untersuchten Forscher des University College London mit PCR-Tests die Viruslast von Infizierten und werteten die in diesem Zeitraum aufgetretenen schweren Verläufe und Todesfälle aus. Bei Infizierten mit der sogenannten britischen Variante stellten sie eine höhere Viruslast fest. Der Anteil der Patienten, die an Covid-19 starben, war jedoch bei der Variante nicht erhöht.

Höherer R-Wert

Die andere in The Lancet veröffentlichte Studie wertete Symptome von Covid-Patienten aus, die diese über eine App des Gesundheitssystems meldeten. Mittels Gensequenzierung stellten sie zudem fest, an welcher Corona-Variante die Betroffenen erkrankt waren.

Auch diese Studie stellte keine signifikanten Unterschiede bei der Schwere der Erkrankung sowie bei nachweisbaren Langzeitwirkungen einer Infektion fest. Die Forscher wiesen jedoch für die britische Variante eine deutliche Erhöhung des R-Wertes nach, der die Entwicklung der Pandemie beschreibt. Das spricht ebenfalls für eine erhöhte Übertragbarkeit der Variante.

Da die Studien beide im vergangenen Winter in London und Südengland durchgeführt wurden, wo sich die Variante B.1.1.7 zu dieser Zeit rapide ausbreitete, hatten die Forscher eine gute Vergleichbarkeit beider Varianten. Allerdings räumen die Wissenschaftler ein, dass zusätzliche Studien nötig seien, um die Erkenntnisse weiter zu bestätigen.

© dpa-infocom, dpa:210413-99-185183/3

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