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E-Reihe soll VW verändern: Volkswagen startet Auslieferung des ID.3

Fast fertige ID.3 laufen im VW-Werk in Zwickau durch die Endmontage. Heute startet die Auslieferung. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/POOL/dpa
Fast fertige ID.3 laufen im VW-Werk in Zwickau durch die Endmontage. Heute startet die Auslieferung. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/POOL/dpa

Die Vorbereitungen der E-Reihe bei Volkswagen dauerten länger als geplant, doch jetzt startet VW die Auslieferung der ersten Exemplare seines wichtigsten Modells. Der ID.3 soll der Auftakt zu einem grundlegenden Wandel sein – für Autofahrer und Autobauer gleichermaßen.

Mit einigen Wochen Verzögerung startet am heutigen Freitag Auslieferung des ersten Modelss der VW E-Reihe, die ersten Kunden erhalten das neue Elektroauto ID.3 von Volkswagen.

Die Auslieferung des für den größten Autokonzern mit Abstand wichtigsten Modells für die kommenden Jahre bildet den Auftakt der E-Reihe, in die von VW Milliarden-Investitionen fließen. Zunächst übergibt VW den Wagen in Dresden und Wolfsburg an eine ausgewählte Zahl von Käufern, ehe am kommenden Montag der allgemeine Marktanlauf startet.

Der ID.3 soll dazu beitragen, E-Mobilität massentauglich zu machen. Er ist verglichen mit bisherigen Mittelklasse-Elektroautos relativ günstig und hat eine höhere Reichweite. Als weitere E-Modelle der Serie folgen zum Jahreswechsel der kompakte SUV ID.4, später auch der Elektro-Bulli ID.Buzz.

Bei Konzerntöchtern wie Audi, Skoda oder Seat wird dieselbe Plattform eingesetzt: Der Modulare E-Antriebs-Baukasten (MEB) ist die Basis zahlreicher künftiger Modelle, von denen bis zum Jahr 2028 bis zu 22 Millionen Stück gefertigt werden sollen.

ID.3 zunächst in begrenzter Sonderausgabe

Zunächst gibt es den ID.3 in einer begrenzten Sonderausgabe, das Serienmodell soll dann ab Oktober auf die Straße kommen. VW hatte die Produktion im November 2019 in Zwickau begonnen, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) begleitete damals die Eröffnung der Linie. Ab 2021 soll das Auto zusätzlich aus der „Gläsernen Manufaktur“ in Dresden kommen.

In der Software-Ausstattung hatte es Probleme gegeben. Ursprünglich war der Marktstart des ID.3 schon im Sommer geplant gewesen. Doch vor allem die Vernetzung der Steuergeräte hatte sich als sehr komplexes Thema erwiesen. Einige Funktionen sind in den jetzt ausgelieferten Autos noch nicht verfügbar, die Kunden müssen im Winter Updates nachladen.

Das Branchenmagazin „Auto, Motor und Sport“ sah nach einem Fahrtest bei Verarbeitung und Elektronik des ID.3 „noch erheblichen Nachbesserungsbedarf“. Die Produktion des ID.4 ist bereits angelaufen, ebenfalls in Zwickau.

Die Nachfrage nach vor allem kleineren Elektroautos war zuletzt auch durch die aufgestockten Kaufprämien gestiegen. Die Anpassung der nötigen Fertigungskapazitäten ist für die Autobauer aber schwierig. Ob der Durchbruch der E-Mobilität in Deutschland gelingt, ist auch am ersten Tag der Auslieferung des ersten Modells der E-Reihe von VW unklar.

Bestellstopp bei E-Up

Gleichzeitig muss VW etwa für die E-Version des Kleinstwagens Up einen Bestellstopp verhängen, weil die Produktion hier nicht mit den Bestellungen mithält und so längere Wartezeiten entstehen. Konzernchef Herbert Diess ließ jüngst auch den Chef des US-Rivalen Tesla, Elon Musk, einen ID.3 Probe fahren.

Insgesamt steckt Volkswagen bis 2024 etwa 33 Milliarden Euro in die Elektromobilität, ein Drittel davon bei der Kernmarke. Nach und nach werden mehrere Werke vollständig umgestellt und die Belegschaft weiterqualifiziert.

Die Produktion des Autos soll CO2-neutral sein. Bei den Lieferketten für Batterie-Rohstoffe will VW die Transparenz zu Arbeitsbedingungen und Umweltfolgen erhöhen und schloss dazu eine Partnerschaft mit der darauf spezialisierten Agentur RCS Global.

© dpa-infocom, dpa:200911-99-513851/3

Video: ADAC Test zum VW ID.3


VW-Video zum ID.3:

News vom 8. Juni 2020:

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