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Intensivmediziner erwartet Verschiebung von Operationen

Auf der Covid-Station vom Universitätsklinikum Leipzig versorgen Ärzte, Schwestern und Pfleger einen Patienten. Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa
Auf der Covid-Station vom Universitätsklinikum Leipzig versorgen Ärzte, Schwestern und Pfleger einen Patienten. Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa

Ein Intensivmediziner warnt, dass die Krankenhäuser den Regelbetrieb wieder herunterfahren werden müssen. Vor allem in drei Bundesländern werde dies unumgänglich sein.

Der Intensivmediziner Christian Karagiannidis rechnet wegen der sich zuspitzenden Corona-Lage damit, dass Krankenhäuser zunehmend wieder den Regelbetrieb einschränken und planbare Operationen verschieben.

„Wir werden kaum darum herumkommen“, sagte der wissenschaftliche Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) am Dienstagabend in den Tagesthemen der ARD. Er bezog dies besonders auf stark betroffene Bundesländer wie Bayern, Sachsen und Thüringen.

Operationen verschieben, Personal umschichten

Eine Einschränkung des Regelbetriebs bedeute, „dass wir Operationen, die man verschieben kann, weil es nicht lebensbedrohlich ist oder weil es keine Tumorerkrankungen sind, dann auch wirklich verschieben und das Personal innerhalb des Krankenhauses wieder umschichten“, sagte Karagiannidis.

Die Berliner Charité-Universitätsmedizin sagt bereits seit Dienstag alle planbaren Eingriffe ab, um Mitarbeiter wieder verstärkt auf Covid-19-Stationen einzusetzen.

Derzeit seien ungefähr zehn Prozent der Intensivbetten in Deutschland noch frei, erläuterte Karagiannidis. Das sei relativ wenig, weil eine Intensivstation im Schnitt aus zwölf Betten bestehe – und damit in der Regel nur ein einziges Bett frei sei „für alle Notfälle, die nicht nur Covid heißen“.

„Und in dem Moment, wo wir regional unter fünf Prozent freie Betten rutschen, sind wir im Prinzip in den Kliniken nicht mehr wirklich handlungsfähig. Und das wird uns in den nächsten Wochen und vor allem auch Monaten (…) zumindest in den Hotspots, die wir jetzt haben – Bayern, Sachsen und Thüringen – relativ schnell ereilen“, so Karagiannidis.

Um den aktuellen Anstieg der Corona-Fallzahlen zu bremsen, forderte Karagiannidis „2G und auch 3G am Arbeitsplatz“ – man habe im europäischen Umland gesehen, dass dies einen Effekt auf die Erstimpfquote habe. Zudem sprach er sich für Auffrischungsimpfungen zunächst von Älteren, aber danach auch von Jüngeren aus.

© dpa-infocom, dpa:211110-99-932484/3

weiterführende Informationen:
➡️ Dashboard des Robert-Koch-Instituts
➡️ aktuelle Lageberichte des RKI
➡️ aktuelle Impfzahlen laut Robert Koch-Institut
➡️ weitere News rund um das Thema Corona

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