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Bosnien-Herzegowina: Christian Schmidt mit Wutausbruch

Christian Schmidt, der Hohe Repräsentant für Bosnien und Herzegowina. Foto: Michael Kappeler/dpa
Christian Schmidt, der Hohe Repräsentant für Bosnien und Herzegowina. Foto: Michael Kappeler/dpa

„Rubbish, full rubish“: Der frühere deutsche Minister und heutige Bosnien-Beauftragte Schmidt macht seinem Unmut über die politische Lage im Land vor laufender Kamera Luft. Und bekommt viel Aufmerksamkeit.

Der ehemalige Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hat in seinem heutigen Arbeitsgebiet Bosnien-Herzegowina mit einem Wutausbruch für Aufsehen gesorgt.

Bei einem Besuch in der Kleinstadt Gorazde polterte der 64-Jährige am Mittwoch in englischer Sprache: „Rubbish, full rubish. I am rid of this.“ (In etwa: „Unsinn, völliger Unsinn. Ich habe genug davon.“)

Christian Schmidt – heute Hoher Repräsentant der Internationalen Gemeinschaft in Bosnien-Herzegowina – fuhr fort: „Ich habe diese Situation satt. Jeder gibt jedem die Schuld. Freunde, so kommt man nicht nach Europa!“ Aufnahmen des Auftritts machten im Internet die Runde.

Schmidt reagierte auf die Frage einer Journalistin, ob er bereit sei, Änderungen des Wahlgesetzes durchzusetzen, da es keine politische Einigung gebe. Der CSU-Politiker sagte dazu in eher undiplomatischem Ton: „Die Leute hier verdienen es, dass die Politiker, die sie gewählt haben, arbeiten und sich nicht nur beschweren! Das ist das Kernproblem!“

Anfang Oktober findet in Bosnien-Herzegowina die nächste Parlamentswahl statt. Der langjährige CSU-Bundestagsabgeordnete ist seit gut einem Jahr internationaler Repräsentant in der Hauptstadt Sarajevo. Zu seinen Aufgaben gehört die Umsetzung des Dayton-Abkommens von 1995, das den Krieg beendet hatte, durch den sich Bosnien-Herzegowina vom damaligen Jugoslawien abgespalten hatte.

© dpa-infocom, dpa:220818-99-427754/6

Video-Tweet von TV N1 Sarajevo:


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