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Biden droht Taliban bei Angriffen mit Gegenschlägen

US-Präsident Joe Biden droht den Taliban mit einer militärischen Reaktion. Foto: Evan Vucci/AP/dpa
US-Präsident Joe Biden droht den Taliban mit einer militärischen Reaktion. Foto: Evan Vucci/AP/dpa

US-Präsident Biden steht trotz des Siegeszugs der Taliban zum Rückzug der US-Truppen. Er sei gegen „endlose Militäreinsätze“. In Richtung der Taliban schickt er eine Drohung.

Washington (dpa) – US-Präsident Joe Biden hat den Taliban für den Fall eines Angriffs auf US-Kräfte mit „einer raschen und starken“ militärischen Reaktion gedroht.

Das gelte für jede Handlung der Taliban in Afghanistan, die das US-Personal oder deren Mission gefährden würde, sagte Biden im Weißen Haus.

Biden steht zu US-Rückzug

Trotz der raschen Machtübernahme durch die Taliban hat Biden den von ihm angeordneten Abzug des US-Militärs aus Afghanistan verteidigt. Er stehe felsenfest zu seiner Entscheidung, sagte er. Es hätte auch keinen Unterschied gemacht, wenn die US-Truppen noch etwas länger in Afghanistan geblieben wären, sagte er. Auch dies hätte den mangelnden Kampfwillen der afghanischen Sicherheitskräfte nicht ändern können. Er sei gegen „endlose Militäreinsätze“, betonte Biden.

Es war Bidens erste öffentliche Äußerung seit der faktischen Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban in Afghanistan und auch der Hauptstadt Kabul. Er betonte zudem, das ursprüngliche Ziel des US-Einsatzes in Afghanistan, das Ausmerzen der Terrorgruppe Al-Kaida nach den Anschlägen vom 11. September 2001, sei längst erreicht worden.

Biden hatte im Frühjahr angekündigt, dass die damals noch rund 2500 verbliebenen Soldaten Afghanistan bis zum 20. Jahrestag der Anschläge verlassen sollten. Zuletzt wurde das Abzugsdatum auf Ende August vorgezogen. Angesichts des Vormarsches der Taliban verstärkt das US-Militär seine Präsenz allerdings seit letzter Woche wieder, um die Evakuierung des Botschaftspersonals, von amerikanischen Staatsbürgern und von früheren afghanischen Mitarbeitern des US-Militärs zu sichern. Die US-Streitkräfte wollen in Kürze bis zu 6000 Soldaten am Flughafen in Kabul stationiert haben.

Vorwürfe gegen Führung Afghanistans

Biden hat nach dem Siegeszug der Taliban schwere Vorwürfe gegen die entmachtete politische Führung und die Streitkräfte Afghanistans erhoben. „Die politischen Anführer Afghanistans haben aufgegeben und sind aus dem Land geflohen“, sagte er. „Das afghanische Militär ist zusammengebrochen, manchmal ohne zu versuchen zu kämpfen.“

© dpa-infocom, dpa:210816-99-865207/2

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