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Informationen zu Kabul

Kabul ist mit 4,3 Millionen Einwohnern die größte Stadt in Afghanistan und zugleich Hauptstadt. Im Osten von Afghanistan gelegen, ist Kabul sowohl das wirtschaftliche wie auch das kulturelle Zentrum des etwa 38 Millionen Einwohner umfassenden Landes.


Kabul gehört zu den Top100 der größten Städte der Welt und hat eine über 3.500 Jahre zurückreichende Geschichte, die auch aus der strategischen Lage in einem Gebirgskessel am Hindukusch sowie der Nähe zum Chaiber-Pass – und somit über Dschalalabad nach Pakistan und Indien – sowie dem Salang-Pass, der in den Norden von Afghanistan in Richtung Russland führt. Ihren Namen hat die Stadt mit dem durch sie führenden Fluß Kabul gemeinsam.

Geschichte von Kabul


Die Geschichte der Stadt, deren Gründungsdatum unbekannt ist, ist von verschiedenen Einflüssen geprägt: Im 2. Jahrtausend vor Christus soll sie von dem legendären iranischen Helden Esfandiyar gegründet worden sein, die Achömeniden, die Kuschanen, die Sassaniden und die iranischen Hunnen waren weitere Herrscher.

Die buddhistischen Turk-Schahi übernahmen die Stadt 700 nach Christus, doch über die Ghaznawiden sowie dem indischen Mogul Babur Chan fiel sie 1738 dann an die Perser, die sie 1776 zur Hauptstadt machten. 1839 nahmen die Briten Kabul ein, nach dem Verlust im Jahr 1842 erfolgte die Rückeroberung 1879. Nach dem dritten anglo-afghanischen Krieg erklärte König Amanullah Khan 1919 die Unabhängigkeit.

Nach einem Aufstand verließ König Amanullah Khan 1929 den Thron, er wurde von seinem Nachfolger Nader Khan kurz darauf hingerichtet. Als dieser 1933 ermordet wurde, rückte sein 19-jähriger Sohn Zahir Shah auf den Thron, den der 2007 verstorbene im Jahr 1973 einbüßte, als es während seines Urlaubs in Italien zu einem Putsch durch seinen Cousin Mohammed Daoud Khan kam.

Russen und Taliban in Kabul


Der vorherige Ministerpräsident installierte eine Ein-Parteien-Republik. Bereits zuvor entwickelte sich die Stadt Kabul auch dank der Investitionen aus dem Westen und aus Russland, das 1979 in Afghanistan einmarschierte und auch die Hauptstadt besetzt.

Kabul war zunächst Hauptquartier der Russen in dem gut zehn Jahre andauernden Krieg, nach dem Rückzug der russischen Truppen war Mohammed Nadschibullah der Präsident. Nach seinem Sturz flüchtet er ins UN-Hauptquartier, als die Taliban die Stadt dann aber 1996 eroberten, wurde er von diesen ermordet und seine Leiche vor dem Präsidentenpalast zur Schau gestellt.

2001 befreite die Nordallianz die Stadt, in Kabul wurde in der Folge das ISAF Hauptquartier eingerichtet. Der vom Ausland finanzierte Wiederaufbau begann – doch nach dem Rückzug der westlichen Kräfte fiel die Stadt im August 2021 wieder an die Taliban zurück, am 15. August zogen sie in den Präsidentenpalast ein.

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