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SC Magdeburg und THW Kiel im Traumfinale um DHB-Pokal

Kiels Sander Sagosen (M) steuerte beim Sieg gegen Lemgo acht Tore bei. Foto: Axel Heimken/dpa
Kiels Sander Sagosen (M) steuerte beim Sieg gegen Lemgo acht Tore bei. Foto: Axel Heimken/dpa

Wie erwartet stehen der SC Magdeburg und der THW Kiel im Finale um den deutschen Handball-Pokal. Die Kieler hatten jedoch gegen Titelverteidiger Lemgo einige Probleme.

Hamburg (dpa) – Der deutsche Handball-Pokal hat zum Abschied aus Hamburg sein Traumfinale: Im letzten Endspiel in der Hansestadt treffen am Sonntag (13.25 Uhr/ARD und Sky) Rekordsieger THW Kiel und Bundesligaspitzenreiter SC Magdeburg aufeinander.

Der THW setzte sich im ersten Halbfinale vor 12.800 Zuschauern mit 28:26 (12:12) gegen den Titelverteidiger TBV Lemgo Lippe durch. Im Anschluss bezwang der SCM den Endrunden-Neuling HC Erlangen mit 30:22 (17:13). Vom kommenden Jahr an wird das Final 4 in Köln ausgespielt.

„Wie sind sehr happy. Der Pokal ist nicht einzuschätzen“, sagte der Magdeburger Trainer Bennet Wiegert nach dem sechsten Finaleinzug der Magdeburger. Der THW habe in Pokal-Endspielen mehr Erfahrung, räumte Wiegert ein. Seine Vorbereitung werde deshalb lange dauern. „Ich komme vielleicht um eins ins Bett“, meinte er. Sein Trainerkollege Raul Alonso vom HC Erlangen gestand: „Wir haben sehr viele Nerven gezeigt, dann ist es extrem schwierig.“ Den Magdeburgern attestierte er in „einem absoluten Flow“ zu sein.

Die Bördestädter peilen am Sonntag ihren dritten DHB-Pokalsieg seit der Wiedervereinigung (1996, 2016) an. Viermal hatten sie in der DDR die Trophäe erobert. In Halbfinale gegen Erlangen ging es zunächst ähnlich knapp wie beim THW-Spiel gegen Lemgo zu. Die Franken ließen die Bundesliga-Tabellenführer lange nicht davonziehen. Doch in der Schlussphase der ersten Halbzeit musste der Außenseiter der Angriffswucht des Favoriten Tribut zollen.

Gislason muss „als Bundestrainer neutral bleiben“

Unter den Zuschauern war auch Bundestrainer Alfred Gislason. Als einstiger Coach beider Vereine meinte er salomonisch: „Als Bundestrainer muss ich neutral bleiben. Hoffentlich gewinnt der Bessere.“

Mit ihrer individuellen Klasse und ihrem Tempo waren die Magdeburger dem Bundesliga-14. deutlich überlegen und gerieten nie in Gefahr, das Finale zu verpassen. Zudem wollte die Mannschaft von Wiegert vermutlich für das Endspiel Kräfte sparen und vermied das letzte Risiko. Starke Leistungen zeigten die Torhüter Jannick Green vom SCM (11 Paraden) und Martin Ziemer vom HCE (9).

Schon zum 15. Mal haben die Kieler das Endspiel erreicht. Ihnen gelang die Revanche für die im Vorjahr erlittene Halbfinal-Pleite gegen die Lipper. Allerdings war es für die Norddeutschen ein extrem schwieriges Spiel. Erst kurz vor Schluss hatten sich die „Zebras“ einen vorentscheidenden Vorsprung herausgeworfen.

THW-Keeper Landin macht den Unterschied

„Das war ein richtiger Pokalfight“, sagte THW-Kapitän Domagoj Duvnjak. „Wir wussten, dass wir 60 Minuten kämpfen müssen.“ Als Schlüssel zum Sieg hatte der Kroate die bewegliche Abwehr der Kieler und die 14 Paraden von Schlussmann Niklas Landin ausgemacht. „Er hat gezeigt, dass er der beste Torwart der Welt ist“, lobte Duvnjak den Dänen. Und auch TBV-Coach Florian Kehrmann stellte fest: „Niklas Landin hat den Unterschied gemacht.“

THW-Trainer Filip Jicha bedauerte unterdessen den Umzug der Pokal-Endrunde nach Köln: „Ich bin sehr gerne hier und sehr traurig, dass wir Hamburg verlassen“, sagte der 40 Jahre alte Tscheche.

© dpa-infocom, dpa:220423-99-15069/4

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