Nun also doch, nach langem Zögern hat sich Angelique Kerber für eine Teilnahme an den US Open in New York entschieden.
Am Sonntag wird Deutschlands beste Tennisspielerin in den Flieger Richtung USA steigen, wo am 31. August das Grand-Slam-Turnier auf der Anlage in Flushing Meadows unter strengen Hygienebedingungen beginnen soll.
„Nach sorgfältiger Überlegung und intensiven Gesprächen mit meinem Team habe ich mich dazu entschlossen, bei den US Open an den Start zu gehen“, sagte Kerber in einem veröffentlichten Interview bei Porsche Newsroom.
Sie habe sich die Entscheidung wegen der Coronavirus-Pandemie nicht leicht gemacht, habe aber volles Vertrauen in die Veranstalter, sagte die 32-Jährige. „Ich bin sicher, dass sie sich ihrer Verantwortung bewusst sind und alle Anstrengungen unternehmen werden, um die Durchführung des Turniers unter strikten Hygieneauflagen zu gewährleisten“, sagte Kerber.
US Open in der Blase
Das Hartplatz-Event in New York findet unter strengen Hygiene-Regeln statt. Alle Profis und ihre Betreuer sind in einer sogenannten Blase versammelt, die sie nicht verlassen dürfen. Zudem stehen regelmäßige Corona-Tests auf dem Programm. Ein Zugang zum beliebten Manhattan ist untersagt.
Für Angelique Kerber ist die Teilnahme an den US Open der erste Auftritt seit den Australian Open im Januar, wo sie im Achtelfinale ausgeschieden war. Danach musste sie wegen Oberschenkelproblemen pausieren, ehe die Corona-Krise den kompletten Tour-Betrieb Anfang März lahmgelegt hatte. Wie schon bei ihrem Triumph in New York 2016 wird Kerber wieder von Torben Beltz betreut, den sie erst vor kurzem erneut als Trainer engagiert hatte.
Kerbers Fed-Cup-Kollegin Andrea Petkovic sagte für die US Open dagegen ab. Auch Julia Görges hatte schon vor einiger Zeit ihren Verzicht erklärt. Zahlreiche Topspielerinnen wie die australische Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty oder Simona Halep aus Rumänien fehlen ebenfalls.
New York besonderes Pflaster für Kerber
Angelique Kerber entschied sich dagegen für eine Teilnahme an den US Open. Auch weil New York für die Kielerin immer ein besonderer Ort war. 2011 gelang ihr bei den US Open mit dem Halbfinal-Einzug der internationale Durchbruch, 2016 gewann sie den Titel und wurde damit Nummer eins der Welt.
„Mit den US Open verbinde ich viele emotionale Momente. Umso schöner ist es für mich, hier nach der langen Pause wieder einen Anfang zu machen“, sagte Kerber. „Bei mir überwiegt die Vorfreude auf den Neustart, auch wenn dieses Jahr sicherlich vieles anders sein wird.“
Zuletzt hatte die bis auf Platz 23 der Weltrangliste zurückgefallene Kerber bereits mit Beltz auf Hartplatz trainiert und die Grundlagen für ihren Start gelegt. Nach der langen Pause wisse sie aber natürlich nicht genau, wo sie stehe.
„Ich habe deshalb auch keine allzu großen Erwartungen, sondern freue mich auf die Herausforderung, endlich wieder Matches spielen zu können“, sagte Kerber. Im vergangenen Jahr war sie in New York bereits in der ersten Runde an der Französin Kristina Mladenovic gescheitert.
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