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Schwimm-Bronze nach Rio-Debakel: Schott „könnte nur weinen“

Verena Schott gewann in Tokio die Bronzemedaille. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Verena Schott gewann in Tokio die Bronzemedaille. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Zweiter Tag, zweite Medaille, wieder Bronze: Das Programm lässt einen lange medaillenlosen Auftakt für die deutschen Para-Athleten befürchten. Doch es gibt bereits zweimal Grund zum Jubeln.

Tokio (dpa) – Verena Schott wusste gar nicht, wohin mit ihrer Freude.

„Meine Gefühlswelt ist ein bisschen durcheinander. Ich könnte die ganze Zeit nur weinen. Ich bin mega glücklich und mega erleichtert“, sagte die Cottbuserin, nachdem sie den deutschen Para-Schwimmern nach dem Debakel von Rio eine erleichternde Bronze-Medaille am zweiten Wettkampftag der Paralympics von Tokio beschert hatte.

„Vielleicht gibt das auch den anderen Aufschwung“, sagte die 32-Jährige nach ihrem dritten Platz über 200 Meter Lagen: „Wir haben alle harte Jahre hinter uns.“ 2016 in Rio hatten die deutschen Schwimmer nur drei Medaillen geholt, darunter keine goldene.

Nicht damit gerechnet

Gerechnet hatte die inkomplett querschnittsgelähmte Schott nach Rang vier in der Qualifikation mit drei Sekunden Rückstand auf Rang drei nicht mit Bronze, „aber ich habe es gehofft. Ich wollte es so sehr.“ Es gewann die Britin Maisie Summers-Newton in Weltrekordzeit von 2:56,68 Minuten vor der Ukrainerin Jeljzaweta Mereschko (2:58,04).

Für die 32-jährige Schott ist es bei der dritten Teilnahme die zweite Paralympics-Medaille. 2012 hatte sie in derselben Disziplin Silber gewonnen. Es war die zweite Medaille für die deutschen Behindertensportler in Tokio. Die erste, ebenfalls Bronze, hatte am Mittwoch Radfahrerin Denise Schindler auf der Bahn gewonnen.

Dresing verpasst Medaille

Derweil verpasste Dressurreiterin Heidemarie Dresing eine Medaille als Vierte knapp. Die mit 66 Jahren älteste deutsche Teilnehmerin wurde auf ihrem Pferd La Boum 20 Vierte. Fahnenträger Michael Teuber verfehlte in der Verfolgung auf der Radbahn die Finalläufe dagegen als Achter der Qualifikation klar. Auch der Berliner Pierre Senska verpasste als Sechster die Finals der vier Besten.

Für die Rollstuhlbasketballer war zum Auftakt gegen Paralympics-Sieger USA eine Sensation greifbar. Nach 40:30-Führung im dritten Viertel verloren sie aber noch mit 55:58. Die Frauen, die in Rio Silber und davor in London sogar Gold gewonnen hatten, kamen derweil zu einem ungefährdeten 77:58-Erfolg gegen Australien. Eine überraschende Niederlage kassierten die Goalballer beim 5:11 gegen die Ukraine.

© dpa-infocom, dpa:210826-99-973243/4

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