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Lea Meyer: Vom Wassergraben bei der WM zu Silber bei der EM

Nach einer Panne bei der WM in Eugene, begeistert Lea Meyer nun bei der EM in München. Foto: Sven Hoppe/dpa
Nach einer Panne bei der WM in Eugene, begeistert Lea Meyer nun bei der EM in München. Foto: Sven Hoppe/dpa

Der Sturz von Lea Meyer in den Wassergraben bei der Leichtathletik-WM reihte sich ein in die vielen Pannen beim deutschen Team in den USA. Bei der EM in München begeistert die Hindernisläuferin nun.

München (dpa) – Der Weg zum unerwarteten EM-Silber über 3000 Meter Hindernis begann für Lea Meyer im Prinzip schon am Wassergraben von Eugene.

Vor fünf Wochen war die 24 Jahre alte Läuferin vom ASV Köln bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften am Hindernis hängen geblieben und dann kopfüber ins Wasser gestürzt. Nun feierte sie in München den größten Erfolg ihrer Karriere, und das Missgeschick bei der WM spielte dabei keine Rolle mehr.

Meyer: „Eugene war ärgerlich“

„Den wichtigsten Schritt, um das verdauen, den habe ich noch in Eugene gemacht, indem ich einfach aufgestanden bin“, berichtete Meyer rückblickend. Das Rennen in den USA hatte sie danach noch beendet und meisterte dabei auch den Wassergraben, um kein Trauma im Kopf entstehen zu lassen, wie sie erklärte.

„Eugene war ärgerlich, das war blöd, das macht man einmal im Leben, das war eine Unkonzentriertheit. Ich habe gezeigt, dass ich das auch alles kann, ohne irgendwelche großartigen Stunts auszupacken am Wassergraben“, sagte Meyer, eingehüllt in eine deutsche Fahne – vielleicht auch zum Aufwärmen an einem kühlen Abend. Während sie noch einmal vom perfekten Rennen schwärmte, in dem sie mit 9:15,35 Minuten auch eine persönliche Bestzeit hinlegte, huschte hinter ihr Schwedens gerade siegreicher Stabhochsprung-Star Armand Duplantis vorbei.

Teil der europäischen Elite

Zumindest in der europäischen Elite angekommen ist Lea Meyer. Mit ihrer Glanzleistung ersetzte sie die gesundheitlich angeschlagene und in München fehlende Titelverteidigerin Gesa Krause bestens. Dabei hatte Meyer zwischenzeitlich schon einmal ganz mit dem Laufen aufgehört, weil der Sport ihr mehr nahm als gab.

Im ARD-Interview liefen ihr zuvor sogar die Tränen über die Wangen. Denn auch eine Corona-Infektion musste die deutsche Meisterin überwinden. „Ich komme immer dann am stärksten zurück, wenn ich dreimal gefallen bin, dann stehe ich das vierte Mal wieder auf und komme noch stärker zurück als vorher“, sagte Meyer.

© dpa-infocom, dpa:220821-99-463310/3


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