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Harting und Angerer für deutsche Olympia-Bewerbung

Ex-Diskuswerfer Robert Harting wünscht sich bei Olympia einiges an Reformen. Foto: Soeren Stache/dpa
Ex-Diskuswerfer Robert Harting wünscht sich bei Olympia einiges an Reformen. Foto: Soeren Stache/dpa

Berlin (dpa) – Die früheren Weltklasse-Sportler Robert Harting und Tobias Angerer haben sich für die Austragung Olympischer Spiele in Deutschland ausgesprochen, zugleich aber auch Veränderungen angemahnt.

„Dafür bin ich auf jeden Fall“, sagte Diskus-Olympiasieger Harting im Doppel-Interview mit dem Ex-Skilangläufer Angerer der „Bild am Sonntag“. „Mein Vater sagt immer: Wenn es 1972 nicht Olympia in München gegeben hätte, wäre es nicht das München, wie es jetzt ist“, sagte der zweimalige Olympia-Zweite Angerer zur Begründung, warum er eine deutsche Olympia-Bewerbung befürwortet.

Der 36-jährige Harting sieht allein Berlin als aussichtsreichen Kandidaten für eine deutsche Bewerbung. „Ich würde den Organisatoren von Rhein-Ruhr nicht absprechen, dass sie es umsetzen können. Aber die Strahlkraft, die das IOC und internationale Sponsoren brauchen, gibt es so nur in Berlin“, sagte der dreimalige Weltmeister.

Der Ex-Leichtathlet hält Olympische Spiele zwar nicht für ein Auslaufmodell, aber für reformbedürftig. „Es muss so eine Veranstaltung mit interkulturellem Großformat geben. Inhaltlich sollte es aber Veränderungen geben“, sagte Harting. Auch traditionsreiche Sportarten wie das Ringen müssten sich verändern. „Was vor 150 Jahren funktionierte, hat keine Selbstverständlichkeit, dass es heute auch noch funktioniert. Es muss einfach zugänglich und unterhaltsam sein“, befand er.

Der 44-jährige Angerer glaubt, dass der Weg weg vom Gigantismus den Olympischen Spielen wieder zu mehr Akzeptanz verhelfen würde. „Die sollten nicht immer aufgeblasener werden“, sagte er. Man müsse zurück zum Ursprung, es gehe um den Sport und darum, dass er Länder verbinde. „Ich habe Olympia noch an Orten erlebt, wo der Wintersport zu Hause ist“, sagte Angerer. „Dann kamen Sotschi und Pyeongchang, 2022 Peking. Das hat nichts mit Nachhaltigkeit zu tun. Lieber klein und dann an traditionellen Orten.“

© dpa-infocom, dpa:210418-99-248955/2

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