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Landesbürgschaft für Schalke 04? Keine Bestätigung von Laschet

Die NRW-Landesregierung hat laut Ministerpräsident Armin Laschet keine Entscheidung über eine Bürgschaft für den FC Schalke 04 getroffen. Foto: Fabian Strauch/dpa
Die NRW-Landesregierung hat laut Ministerpräsident Armin Laschet keine Entscheidung über eine Bürgschaft für den FC Schalke 04 getroffen. Foto: Fabian Strauch/dpa

Die nordrhein-westfälische Regierung hat laut Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) keine Entscheidung über eine Landesbürgschaft für den FC Schalke 04 getroffen.

Er könne Berichte über öffentliche Hilfen in Form einer Landesbürgschaft für den finanziell angeschlagenen Fußball-Bundesligisten Schalke 04 in Höhe von 40 Millionen Euro nicht bestätigen, sagte Ministerpräsident Armin Laschet in Düsseldorf. Das Handelsblatt hatte darüber als erstes berichtet.

Generell habe es seit 1995 in Nordrhein-Westfalen allerdings unter jeder Landesregierung Bürgschaften für Fußball- und Sportvereine gegeben. Allerdings seien solche Anträge grundsätzlich strikt vertraulich zu behandeln und zu prüfen. Öffentliche Spekulationen verböten sich. „Es wird mit Sicherheit keine Lex Schalke geben“, so Laschet.

Der Bundesliga-Zwölfte hatte für das Geschäftsjahr 2019 Verbindlichkeiten in Höhe von 197 Millionen Euro vermeldet. Die durch die Coronakrise verursachten Einnahmenverluste bereiteten zusätzliche finanzielle Probleme, hinzu kommen Diskussionen um die Clubführung um Clemens Tönnies.

Zudem verpasste der Club nach zuletzt 16 Spielen ohne Sieg die Qualifikation für einen lukrativen europäischen Wettbewerb. Im Gespräch war in der Folge auch die Einführung einer vereinsinternen Gehaltsobergrenze von 2,5 Millionen Euro pro Jahr.

Watzke sieht in Landesbürgschaft kein Problem

BVB-Chef Hans-Joachim Watzke kann die Aufregung um eine mögliche Landesbürgschaft für den Dortmunder Erzrivalen FC Schalke 04 nicht nachvollziehen. „Ich finde, das ist nicht ehrenrührig“, sagte der Geschäftsführer des Meisterschaftszweiten.

„Von uns als Fußball-Bundesliga wird verlangt, dass wir die gleichen Steuern zahlen, dass wir sie pünktlich zahlen – was eine Selbstständlichkeit ist. Aber wenn der Bund oder das Land oder wer auch immer beschließt, coronageschädigten Unternehmen beizustehen, dann gelten die gleichen Rechte für uns offensichtlich nicht. Grundsätzlich zu sagen, dass Fußballclubs davon ausgeschlossen sein müssen, das entspricht nicht meinem Gleichbehandlungsgrundsatz“, so Watzke.

Für Watzke sind staatliche Hilfestellungen generell kein Problem. „Der Staat versucht, diesen Unternehmen beizustehen, nicht indem er Geld rüber schiebt, sondern ihnen einen Kredit gibt. Der Staat bietet hier etwas an, um Firmen nicht die Liquidität abzuwürgen. Wo da das große Problem ist, verstehe ich nicht. Ich verstehe nicht, dass die Landesregierung deshalb angegriffen wird“, kommentierte der 61-Jährige.

Allerdings sei ein genauer Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung der betroffenen Unternehmen nötig: „Das Land muss natürlich prüfen, ob das unverschuldet ist oder nicht, ob das wirkliche Corona-Effekte sind oder nicht“, kommentierte Watzke die Spekulationen hinsichtlich einer Landesbürgschaft für Schalke 04.

Nach dem Ende der Corona-Saison steht die Fußball-Bundesliga generell vor einem Sommer der Ungewissheit – auch mit Blick auf den Saisonstart. Niemand weiß, wann in der Spielzeit 2020/21 der Ball das erste Mal rollt und unter welchen Rahmenbedingungen. „Ein Konzept mit dem Aufwand, wie es jetzt für diese neun Spieltage in der Bundesliga gefahren wurde, kann man keine Saison lang durchhalten“, erklärte DFL-Taskforce-Leiter Tim Meyer.

© dpa-infocom, dpa:200630-99-616982/4

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