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Hansi Flick und die „nächste Frage“: Schweigen zu Störfeuern

Will den Fokus allein auf das Sportliche richten: Bayern-Coach Hansi Flick. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Will den Fokus allein auf das Sportliche richten: Bayern-Coach Hansi Flick. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Hansi Flick hat seine Lösung nach „Störfeuern“ beim FC Bayern gefunden. Weder zum Machtwort von Chef Rummenigge oder der Dauer-Debatte zu seiner Zukunft bezieht er nun Stellung.

„Nächste Frage.“ Das Machtwort von Karl-Heinz Rummenigge kommentierte Hansi Flick ebenso wenig wie die Frage zu seiner Zukunft.

In nervenaufreibenden Tagen, in denen dem FC Bayern München das bittere Champions-League-Aus droht, möchte Flick nun nur noch seine „geile Mannschaft“ in den Fokus rücken. Nachdem Vorstandschef Rummenigge ihn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic zu Zusammenhalt aufgefordert hatte, verriet Flick nach einem Appell für seine Mannschaft, seinen Trainerstab und sich sein künftiges Vorgehen.

„Ich versuche das Ganze so zu lösen oder so zusammenzuarbeiten, dass es im Sinne des Vereins ist. Was ansonsten an Störfeuern kommt, das kommt nicht von mir und ich werde mich dazu auch in Zukunft nicht mehr äußern“, sagte Flick.

Er habe sicher auch eine „Teilschuld“, räumte er ein. Aber nun gehe er fokussiert in die Zukunft. Die Bitte nach der nächsten Frage werde man daher künftig bei Fragen zu Dingen abseits von Sport und Team zu hören bekommen.

Ein Königsklassen-K.o. am Dienstag (21.00 Uhr) könnte aber dafür sorgen, dass sich die angespannte Situation beim Triplesieger trotz der Rummenigge-Forderung und dem Flick-Vorhaben schnell zuspitzt. Alarmierend ist vor dem Viertelfinal-Rückspiel bei Paris Saint-Germain und dem Spiel in der Fußball-Bundesliga an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den 1. FC Union Berlin die Personallage.

Nach dem verletzten Weltfußballer Robert Lewandowski und dem corona-infizierten Serge Gnabry wird auch Niklas Süle wegen muskulärer Probleme für das Rückspiel gegen Kylian Mbappé, Neymar & Co. ausfallen.

Bei den gegen Union fehlenden Leon Goretzka (muskuläre Probleme) und Lucas Hernández (Prellung) hofft Hansi Flick, dass sie in Paris helfen können, nach einem 2:3 doch noch weiterzukommen. Dann ist auch der in der Liga gesperrte Alphonso Davies dabei.

Das Hinspiel gegen PSG mache „Mut“ für das Rückspiel, sagte Flick, der aber erstmal ein kleines Jubiläum erfolgreich meistern möchte. Gegen Union soll im 200. Bundesliga-Spiel, 148 als Profi und dann 52 als Trainer, die Tabellenführung weiter gefestigt werden.

„Wir werden aber natürlich auch darauf achten, dass wir die Belastung steuern“, erklärte Hansi Flick. Allzu viele Variationsmöglichkeiten hat er aber nicht, zumal auch Marc Roca verletzt ausfällt. Möglich könnte ein Startelf-Debüt des lange verletzten Tanguy Nianzou (18) sein.

Roca und Nianzou sind zwei der insgesamt sieben Neuzugänge, die den Kader des Triplesiegers insgesamt nicht auf das Level der Vorsaison heben konnten. „Wir hatten im letzten Jahr eine Mannschaft, die – und das weiß jeder und da wird mir jeder zustimmen – qualitativ besser war als die Mannschaft dieses Jahr“, stellte Flick klar. Die Kaderplanung ist ein wesentliches Aufgabengebiet von Salihamidzic.

Man führe aber auch mit dieser Mannschaft die Bundesliga-Tabelle mit sieben Punkten Vorsprung an und habe auch in der Champions League bei besserer Chancenverwertung noch die Möglichkeit auf ein Weiterkommen, sagte Flick.

Für weitere Titel sollen bei dem im DFB-Pokal ausgeschiedenen FC Bayern alle zusammenhalten – fordert Rummenigge. „Wir müssen alle an einem Strang ziehen, müssen harmonisch, loyal und professionell zusammenarbeiten. Das ist meine klare Forderung an die sportliche Führung. Das hat den FC Bayern immer ausgezeichnet“, sagte er in der Bild. „Wir brauchen Ruhe und eine Fokussierung auf das Wesentliche.“

Anstoß für den Versuch Rummenigges, auf der Zielgeraden der Saison doch noch mit Ruhe arbeiten zu können, waren die jüngsten Reibereien beim Königsklassen-Hinspiel. Hassan Salihamidzic hatte kurz vor dem Anpfiff bestätigt, dass Jérôme Boateng im Sommer keinen neuen Vertrag bei Bayern bekommt. Hansi Flick missfiel das.

„Ich muss hier professionell auch Fragen beantworten. Alles muss ich jetzt auch nicht beantworten, weil ich es auch nicht möchte“, sagte Flick. „Ich muss da ein bisschen schauspielern auch. Gehört auch dazu zum Trainerjob.“ Nun aber zählt in entscheidenden Tagen nur die Mannschaft. Ansonsten: Nächste Frage.

© dpa-infocom, dpa:210409-99-141546/3

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