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Ohne Neuer, Lewandowski und Goretzka: Bayern im Schon-Modus

Die Bayern-Spieler beim traditionellen «Lederhosen-Shooting». Foto: Lennart Preiss/dpa
Die Bayern-Spieler beim traditionellen «Lederhosen-Shooting». Foto: Lennart Preiss/dpa

Die neuen Lederhosen sitzen. Kurz vor seinem verspäteten DFB-Pokal-Start bekommt der FC Bayern traditionell eine frische Tracht. Gelöste Bierbank-Stimmung erhofft sich der Rekordchampion beim Bremer SV. Ein Star-Trio lässt Julian Nagelsmann daheim.

München (dpa) – Kein Manuel Neuer, kein Robert Lewandowski und auch kein Leon Goretzka: Julian Nagelsmann gönnt einem Star-Trio beim Rekordchampion FC Bayern München im Pokal-Duell mit Fußball-Winzling Bremer SV eine Verschnaufpause.

Bei Kapitän und Torwart Neuer hätte der aus dem Supercup angeschlagene rechte Fuß nach dem Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Köln „ein bisschen reagiert“, berichtete der Coach der Münchner vor dem ins Weserstadion verlegten Cup-Warmup am Mittwoch (20.15 Uhr/Sport 1 und Sky). „Aber das war zu erwarten, das ist nichts Besonderes oder Überraschendes gewesen.“

Schonung für Lewandowski & Co.

Auf seinen 50. Einsatz im DFB-Pokal und damit ein kleines Jubiläum wird Lewandowski warten müssen. Der 39-fache Cup-Torschütze wird in München ebenso trainieren wie Nationalspieler Goretzka. „Aufgrund der Erfahrungen, die wir haben mit der Hülle und Fülle von Spielen, die auch bei Hansi auf ihn warten werden, wenn alles normal läuft“, nannte Nagelsmann den Grund mit Blick auf die Belastung durch die Länderspiele unter Bundestrainer Hansi Flick ab nächster Woche.

Trotz der Pause für Neuer, Lewandowski und Goretzka kann Nagelsmann kann beim Fünftligisten Bremer SV auf ein „stabiles Konstrukt“ vertrauen. Für Neuer steht Sven Ulreich bereit, Corentin Tolisso könnte seinen Aufwärtstrend im Mittelfeld fortsetzen, und in der Sturmspitze wartet Backup Eric Maxim Choupo-Moting.

„Spiel des Jahrhunderts“ für Underdog Bremen

Selbst wenn die Bremer das Gastspiel der großen Bayern als „Spiel des Jahrhunderts“ auffassen, darf aus Münchner Sicht nichts schiefgehen. 26 Mal nacheinander hat der FC Bayern die erste Runde überstanden. Der letzte Ausrutscher? 1994, als der neue Bayern-Trainer Giovanni Trapattoni bei seinem Pflichtspieldebüt mit dem 0:1 gegen den TSV Vestenbergsgreuth ein Desaster erlebte.

Überhaupt erst einmal scheiterte der Rekordchampion aus München gegen eine Mannschaft aus der vierten Liga oder einer noch tieferen Klasse. Im November 2000 blamierten sich Oliver Kahn & Co. bei ihrem Zweitrunden-K.o. im Elfmeterschießen beim 1. FC Magdeburg.

„Aus ihrer Sicht kann ich das absolut nachvollziehen, Jahrhundertspiel, das ist auch logisch“, meinte Nagelsmann über die Bremer, die ihr Heimspiel wegen mehrerer Corona-Fälle hatten verschieben müssen. „Der Pokal ist immer besonders, wenn unterklassige Vereine gegen höherklassige spielen, dann natürlich noch einen Tick besonderer, wenn du gegen Bayern München spielst. Am Ende geht es darum, dass wir das Spiel gewinnen wollen und müssen.“

Gelöste Bierbank-Einstimmung

Nagelsmann hätte nichts gegen eine gelöste Bierbank-Stimmung, wie er sie auf seinem ersten Lederhosen-Fototermin als Coach des FC Bayern am legendären Nockherberg erlebte. Da lächelte der 34-Jährige breit in die Kameras, als die Münchner traditionell eine neue Tracht bekamen. „Sehr schick“ finde er das Outfit, sagte der Oberbayer nach seinem Premieren-Shooting mit Janker und Haferlschuh.

Nagelsmann möchte nach seinen ersten Spielen als Bayern-Coach, die ihm völlig zurecht „ein bisschen wild“ vorkamen, eine solidere Leistung im Abwehrverhalten sehen. „Wir wollen defensiv stabiler werden, wir haben zu viele Gegentore kassiert“, formulierte er.

Nagelsmann nutzt das Warmup vor erwarteten rund 10.000 Zuschauern nun auch zum Durchwechseln. Eine Verschnaufpause im ersten von voraussichtlich noch 23 Pflichtspielen der Münchner bis zum Ende dieses Fußball-Jahres bietet sich ja auch an.

Ein Einsatz von Verteidiger Lucas Hernandez ist ausgeschlossen. Der französische Nationalspieler kehrte aber nach seiner Verletzung am Innenmeniskus wieder ins Mannschaftstraining zurück. Juwel Jamal Musiala könnte dafür nach zwei Teilzeiteinsätzen in der Bundesliga und insbesondere seinem glänzenden Auftritt gegen den 1. FC Köln (3:2) von Beginn an auflaufen.

„Wir erwarten viel von ihm, er hat ein Riesenpotenzial. Die Qualität bringt er langsam auf den Platz“, lobte Sportvorstand Hasan Salihamidzic den 18 Jahre alten Nationalspieler. „So, wie er in die 1:1-Situationen geht, das gibt es selten in Europa.“ Der mit einem Vertrag bis zum Sommer 2026 ausgestattete Offensivspieler sei einfach ein „Superjunge“, der „nie zufrieden ist, sich selber pusht“.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Bremer SV: Seemann – Warm, Nobile, Waki, Kmiec – Muszong, Kaiser – Diop, Arnhold, Kurkiewicz – Garcia

FC Bayern München: Ulreich – Sarr, Upamecano, Süle, O. Richards – Kimmich, Tolisso – Sané, Müller, Musiala – Choupo-Moting

© dpa-infocom, dpa:210824-99-948933/4



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