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Die EM als Spielerbörse: Ronaldo, Mbappé und Sancho im Fokus

Die Zukunft von Cristiano Ronaldo ist noch offen. Foto: Christof Stache/Pool AFP/dpa
Die Zukunft von Cristiano Ronaldo ist noch offen. Foto: Christof Stache/Pool AFP/dpa

Die einen machen noch während des Turniers ihren Transfer zu einem Top-Club perfekt, die anderen nutzen die EM als Bühne für zukünftige Arbeitgeber: Auch während der EM basteln Europas Clubs an ihren Kadern.

Rom (dpa) – Schlaflose Nächte hat Cristiano Ronaldo nicht. Der 36 Jahre alte portugiesische Superstar von Juventus Turin lässt sich von den Transfer-Spekulationen um seine Zukunft während der Fußball-EM nicht aus der Ruhe bringen.

„Wenn ich 18 oder 19 wäre, würde ich wahrscheinlich nachts nicht schlafen können“, sagte Ronaldo, der sich nun aber erst einmal auf die EM konzentrieren will. Ein Wechsel Ronaldos könnte Schwung in den Transfermarkt bringen – denn auch die Zukunft einiger anderer Stars ist noch offen. Frankreich beschäftigt die Frage, ob Kylian Mbappé seinen Vertrag bei Paris Saint-Germain erfüllt, in England geht der Poker um BVB-Talent Jadon Sancho weiter.

Verhandlungen während der EM

Während sich Ronaldo und Mbappé erst nach dem Turnier mit ihrer Zukunft beschäftigen wollen, klären andere die Frage nach dem zukünftigen Arbeitgeber noch während der EM. Der FC Barcelona holte zuletzt den niederländischen Star Memphis Depay, dessen Teamkollege Georginio Wijnaldum wechselt vom FC Liverpool nach Paris. Dort wurde auch Italiens Torhüter Gianluigi Donnarumma am Montag erwartet. Der 22-Jährige soll zwischen Gruppenphase und Achtelfinale noch schnell den Medizincheck absolvieren und einen Vertrag unterschrieben.

„Wenn er nach Paris geht, trifft er eine gute Wahl, weil das eine großartige Mannschaft ist“, sagte Italiens Nationalcoach Roberto Mancini, dem ein Wechsel seiner Nummer eins noch aus anderen Gründen gut passen würde: Transfergerüchte versuchen die Azzurri während des Turniers auszuklammern, Fragen dazu sind explizit nicht erlaubt.

Auch der eine oder andere deutsche Nationalspieler hat sich in den Fokus gespielt – etwa Robin Gosens, der beim 4:2 gegen Portugal glänzte und auch bei internationalen Topclubs im Fokus stehen soll. An Matthias Ginter von Borussia Mönchengladbach soll der FC Barcelona interessiert sein. Auch für den 27-Jährigen steht zunächst das Turnier im Fokus: „Es wäre ein bisschen komisch, wenn ich mich da rausnehmen würde und sage, ich mache mein eigenes Ding“, sagte er.

Starke EM = Höherer Marktwert

So hält es auch der Italiener Manuel Locatelli etwa, an dem neben Turin auch Borussia Dortmund und Manchester City interessiert sein sollen. Mit seinen EM-Auftritten dürfte der 23-Jährige seinen Marktwert enorm gesteigert haben. „Ich will jetzt nur diese EM genießen, ohne an die Zukunft zu denken“, sagte er. Auch der Niederländer Denzel Dumfries spielt bislang ein starkes Turnier, der FC Bayern und italienische Clubs sollen ihn auf dem Zettel haben.

Auch der eine oder andere Bundesliga-Club dürfte die Partien in elf Städten derzeit ganz genau verfolgen. Nachhaltig auf sich aufmerksam machen konnte etwa der Leverkusener Patrik Schick. In der Liga hatte der Tscheche zuletzt Probleme, bei der EM zeigt der 25-Jährige sein ganzes Potenzial. An einen Wechsel denkt der Stürmer aber zumindest aktuell nicht. „Die letzte Saison bei Leverkusen war nicht so schlecht für mich, aber natürlich weiß ich, dass ich viel besser spielen kann“, sagte er. Mit Top-Leistungen fiel auch Ungarns Keeper Peter Gulacsi (31) von RB Leipzig auf. Er hat einen Vertrag bis 2025.

Dass der Marktwert ihres Stars Jadon Sancho durch die EM steigen könnte, darauf kann Borussia Dortmund aktuell nicht hoffen. Noch nicht eine Minute kam der 21 Jahre alte Engländer zum Einsatz, sein Wechsel zu Manchester United soll dennoch näher rücken. Laut „Ruhr Nachrichten“ hat der BVB ein erstes Angebot für den Stürmer erhalten.

Zwei Schweizer könnten wechseln

Als mögliche Wechselkandidaten gelten auch die Ex-Bundesligaprofis Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri. Der Schweizer Xhaka soll bei AS Rom im Gespräch sein, Shaqiri kam in Liverpool zuletzt oft nicht von Beginn an zum Einsatz. Beim 3:1 gegen die Türkei traf er doppelt. Spannend wird auch, wie es mit Gareth Bale weitergeht. Die Leihe des 31-Jährigen von Real Madrid zu Tottenham Hotspur endet. „Ich habe keine Option, er wird der Trainer sein und ich bin Spieler“, sagte er auf eine Frage nach dem zukünftigen Real-Coach Carlo Ancelotti.

Ronaldo dagegen hat in der Frage seines zukünftigen Arbeitgebers wohl freie Wahl. Bei ihm werden vier Optionen gehandelt, ein Verbleib bei Juventus Turin gilt als eher unwahrscheinlich. Spekuliert wird über eine Rückkehr zu Manchester United, zu Sporting Lissabon oder zu Real Madrid. Auch ein Wechsel zu Paris Saint-Germain scheint möglich, falls Kylian Mbappé geht. Der von PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi als „unverkäuflich“ eingestufte 22 Jahre alte Franzose, will sich während der EM wie so viele Profis nicht mit der Zukunft beschäftigen – und heizte damit die Transferspekulationen erst so richtig an.

© dpa-infocom, dpa:210621-99-79187/2

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