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Champions-League-Turnier: Frankfurt signalisiert Interesse

Die Champions League soll trotz der Coronavirus-Krise noch zu Ende gespielt werden. Foto: Marius Becker/dpa
Die Champions League soll trotz der Coronavirus-Krise noch zu Ende gespielt werden. Foto: Marius Becker/dpa

Im deutschen Profifußball rollt der Ball längst wieder. Frankfurt signalisiert Interesse am Turnier der Champions League. Dem Vernehmen nach sollen innerhalb von etwa zehn Tagen in vier Stadien die ausstehenden CL-Spiele ausgetragen werden.

Das bislang erfolgreiche Konzept der Geisterspiele in der Bundesliga könnte Fußball-Deutschland ein Highlight in Corona-Zeiten bescheren. Für das geplante Blitzturnier der Champions League gilt der DFB als heißer Kandidat.

So hat die Stadt Frankfurt Interesse an der Austragung im August signalisiert. Der Deutsche Fußball-Bund wollte sich zunächst dazu nicht äußern. „Dies ist eine Angelegenheit der UEFA“, sagte ein Sprecher.

Das Finale in der Königsklasse hätte eigentlich am 30. Juni in Istanbul stattfinden sollen. Wegen der Corona-Krise ist die Europapokal-Saison aber derzeit unterbrochen. Laut Medienberichten wird die Europäische Fußball-Union das Endspiel wegen der Pandemie an eine andere Stadt vergeben und zusammen mit allen ausstehenden Partien innerhalb von zehn Tagen an einem Ort bündeln.

Ein UEFA-Sprecher erklärte auf Anfrage nur, es werde eine Reihe von Optionen geprüft, eine Entscheidung sei bisher nicht gefallen. Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern von Ligen und Clubs erörtere Termine und Formate.

Neben einem hochmodernen Stadion müssten unter anderem die Reisefreiheit und das geringstmögliche Risiko eines neuen Infektionsherdes gegeben sein. Das UEFA-Exekutivkomitee berät das weitere Vorgehen am 17. Juni.

„Frankfurt ist immer in der Lage, zu helfen. Natürlich haben wir Interesse, auch wenn es anders ausgetragen wird als gewohnt“, sagte Markus Frank (CDU), Sportdezernent der Mainmetropole, der Deutschen Presse-Agentur.

Deutschland und Portugal laut Medien die Favoriten

Deutschland und Portugal sind nach Informationen der US-Nachrichtenagentur AP die Kandidaten als Gastgeber für die letzten K.o.-Runden ab dem Viertelfinale und das Finale. Zunächst hatte die Bild-Zeitung berichtet, dass sich Frankfurt bewerben will. Der Gastgeber muss demnach aber vier Stadien benennen für die vier Viertelfinals, zwei Halbfinals und das Finale, die innerhalb von etwa zehn Tagen ausgetragen werden sollen.

Rund um Frankfurt kämen dafür die Opel-Arena in Mainz sowie die PreZero Arena der TSG 1899 Hoffenheim in Sinsheim in Frage. Weitere Möglichkeiten wären laut Bild die kleineren Stadien der Zweitligisten SV Darmstadt 98 und SV Wehen Wiesbaden. Die Zeitung schreibt zudem von Bewerbern aus Portugal und Russland. Das Turnier soll wie derzeit die Bundesliga ohne Zuschauer stattfinden und bräuchte die Zustimmung der zuständigen Gesundheitsbehörden.

RB Leipzig ist bereits für das Viertelfinale der Champions League qualifiziert. Der FC Bayern München hat das Achtelfinal-Hinspiel gegen den FC Chelsea 3:0 gewonnen, Borussia Dortmund schied im Duell mit Paris Saint-Germain aus. 2022 ist München Gastgeber des Finales in der Königsklasse.

Für Bayern-Vorstand Oliver Kahn wäre die Allianz Arena ein geeigneter Austragungsort für ein Champions-League-Turnier. „Das wäre sicherlich nichts Verkehrtes“, sagte der ehemalige Nationaltorwart am vergangenen Sonntagabend in der TV-Sendung Sky 90.

Nach Angaben eines Sprechers der Stadt gab es noch keine Anfrage von der UEFA. Berlin hat bislang kein Interesse angemeldet. Die Bundesliga hatte als erste große Liga in Europa unter strengen Auflagen den Spielbetrieb wieder gestartet.

DFB-Direktor Oliver Bierhoff hatte diese Woche Deutschland auch als Ausrichter für „eine Art Mini-Turnier“ in der Nations League, die im Herbst eigentlich mit Hin- und Rückspielen ansteht, ins Gespräch gebracht. „Wir haben das Know-how und eine Top-Organisation im DFB, das haben wir schon mehrfach bewiesen. Wenn ein solches Modell der UEFA hilft, würde ich sagen: Ja, wir stehen bereit“, sagte Bierhoff dem Kicker.

Da im Herbst wohl noch nicht mit Zuschauern gespielt werden könne, sei „bei den Nationalverbänden die Bereitschaft vielleicht größer, an einem neutralen Ort zu spielen. Man würde unnötige Reisen verhindern und könnte die Spieler … besser kontrollieren.“ Deutsche Gruppengegner in der Liga A sind die Ukraine, Spanien und die Schweiz.

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