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Boykott nach Polizeigewalt: Milwaukee Bucks treten zu NBA-Spiel nicht an

Die Halle blieb beim geplanten Spiel zwischen den Milwaukee Bucks und Orlando Magic auch auf dem Parkett leer. Foto: Ashley Landis/Pool AP/dpa
Die Halle blieb beim geplanten Spiel zwischen den Milwaukee Bucks und Orlando Magic auch auf dem Parkett leer. Foto: Ashley Landis/Pool AP/dpa

Die Milwaukee Bucks sind zu ihrer Playoff-Partie in der NBA gegen die Orlando Magic nicht angetreten, sie protestieren mit dem Boykott von Spiel 5 der Serie gegen Rassismus. Der Zuspruch unter den NBA-Profis ist sofort groß, die Liga verschob auch die beiden weiteren heutigen Begegnungen.

Der Protest gegen den Rassismus und Polizeigewalt in den USA hat am heutigen Abend die NBA über die „Black Lives Matter“ Schriftzüge hinaus erreicht: Die Milwaukee Bucks erklärten den Boykott der fünften Partie der Playoff-Serie gegen die Orlando Magic.

Andere NBA-Profis reagierten zustimmend auf den Boykott der Milwaukee Bucks. „Scheiß darauf, Mann. Wir verlangen Veränderung. Krank davon“, schrieb Lakers-Superstar LeBron James in Großbuchstaben und mit vielen Ausrufezeichen versehen. „Wir verlangen Veränderung“, twitterte Donovan Mitchell von den Utah Jazz verbunden mit einer Respektsbekundung an die Bucks.

Das Spiel hätte um 22.00 Uhr deutscher Zeit beginnen sollen, die Milwaukee Bucks um Star-Spieler Giannis Antetokounmpo befanden sich zu dem Zeitpunkt aber den in ihrer Kabine. Gegner Orlando Magic hatte kurz zuvor den Raum verlassen, wie auf TV-Bildern zu sehen war.

Die Bucks, neben den Los Angeles Lakers und den Los Angeles Clippers einer der drei Topfavoriten auf die Meisterschaft, führten in der Serie 3:1. Bei einem weiteren Sieg wären sie im Halbfinale der Eastern Conference.

Weitere Spiele verschoben

Auf Twitter erklärte die NBA, dass das Spiel neu angesetzt wird – ebenso wie die beiden weiteren für heute geplanten Begegnungen. Davon betroffen ist neben der Serie der Los Angeles Lakers gegen die Portland Trail Blazers auch das Duell der Oklahoma City Thunder mit den Houston Rockets.

Nach Angaben von US-Medien wollten sich die Oklahoma City Thunder um Nationalspieler Dennis Schröder und die Houston Rockets mit einem Boykott ihres fünften Duells gegeneinander dem Protest anschließen.

TV-Experten in den USA rechneten mit weitreichenden Folgen für die Liga und möglicherweise weiteren Verschiebungen und Absagen auch am Donnerstag. Spieler der Boston Celtics um Nationalspieler Daniel Theis und der Toronto Raptors hatten bereits öffentlich über einen zur Debatte stehenden Boykott ihres ersten Duells in der zweiten Playoff-Runde gesprochen.

Erneute Gewalt in den USA

Auslöser ist die jüngste Gewalttat von Polizisten gegen einen Afroamerikaner, dem am Wochenende in den Rücken geschossen worden war. Der Tatort in Kenosha ist weniger als eine Stunde entfernt von Milwaukee.

Der 29 Jahre alte Familienvater Jacob Blake war im US-Bundesstaat Wisconsin durch Schüsse der Polizei in seinen Rücken schwer verletzt worden. Auf einem Video ist zu sehen, wie Blake zu seinem Auto geht, gefolgt von zwei Polizisten mit gezogenen Waffen. Eine der Waffen ist auf seinen Rücken gerichtet. Als Blake die Fahrertür öffnet und sich ins Auto beugt, fallen Schüsse.

Nach Angaben des Anwalts der Familie, Ben Crump, saßen in dem Auto Blakes Kinder im Alter von drei, fünf und acht Jahren. Nach Angaben von Blakes Vater und des Anwalts ist er infolge der Schüsse von der Hüfte abwärts gelähmt.

Bei den anhaltenden Protesten kam es zu weiteren Gewalttaten, zwei Menschen kamen durch Schussverletzungen zu Tode. Offizielle Informationen gab es bislang nicht.

© dpa-infocom, dpa:200826-99-321528/6 und red

Tweet der NBA:

Tweets der Milwaukee Bucks:

Meldung vom 6. August 2020:

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