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Waspo 98 rehabilitiert deutschen Wasserball

Der deutsche Wasserball-Meister Waspo 98 Hannover konnte beim Champions League-Finale trotz des verlorenen Platzierungsspieles jubeln (Foto: deepbluemedia).

Für den LEN-Kommentator waren sie „das Überraschungsteam der Turniers“, doch zum Abschluss des Final Eight der Champions League in Belgrad musste der deutsche Wasserball-Meister Waspo 98 Hannover Kroatiens Traditionsklub Jug Dubrovnik den fünften Platz überlassen: Einen Tag nach dem vielbeachteten 10:8-Erfolg gegen Olympiakos Piräus (Griechenland) unterlagen die Niedersachsen im finalen Platzierungsspiel gegen den viermaligen Champions League-Gewinner mit 11:16 (2:3, 1:6, 4:5, 4:2) Toren. Für den zuvor bereits mit dem deutschen Meistertitel bedachten DSV-Vertreter war der sechste Platz dennoch der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. 

„Heute Flasche leer“, holte Waspo98-Trainer Karsten Seehafer ein berühmtes Zitat des deutschen Fußballs aus dem Archiv: Auf hannoverscher Seite fehlte nach gestrigen Wasserverweis zusätzlich zu dem verletzten Centerspieler Ante Corusic auch Routinie2r Petar Muslim. Da bei internationalen Begegnungen gesperrte Akteure in der nachfolgenden Partie nicht ersetzt werden dürfen, mussten die Niedersachsen damit nur einen Tag später vier weitere Viertel mit lediglich zwölf statt 13 Spielern bestreiten.

Endete der erste Abschnitt nur knapp mit 3:2 für Dubrovnik, war die Partie aus Sicht des DSV-Vertreters bereits im zweiten Viertel nach einem 6:0-Lauf der Kroaten so gut wie gelaufen. „Ich glaube, die Luft war ein bisschen raus. Nachdem wir gestern gewonnen hatten, war klar, dass wir hier nicht mehr Letzter werden“, sagte Kapitän Julian Real. Der langjährige Nationalspieler war dennoch zufrieden: „Es war eine super Saison, wir haben uns auch sehr gut präsentiert. Das ist auch wichtig für den deutschen Wasserball.“ Anfang Februar war die Nationalmannschaft beim Olympiaqualifikationsturnier in Rotterdam nach einer enttäuschenden Vorstellung sieglos ausgeschieden und hatte damit zum dritten Mal in Folge das größte Ereignis des Weltsports verpasst.

Am Abschlusstag der dreitägigen Veranstaltung führten auf Waspo98-Seite Ivan Nagev und Marko Macan mit jeweils drei Treffern die Torschützenliste an. Kurios, aber gar nicht einmal so überraschend: Trotz der guten Nachwuchsarbeit im Lande des WM-Dritten waren bei den Kroaten mit dem Russen Daniil Merkulov (5) und dem US-Amerikaner Alexander Obert (4) ebenfalls zwei ausländische Akteure die erfolgreichsten Torschützen ihres Teams und demonstrierten damit, dass im Wasserballbecken die Champions League zumindest sportlich schon seit längerem die „Super League“ der Sportart ist.

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