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So geht energieeffizientes Kochen

Wie lässt sich die Suppe effizient aufwärmen? Ist es nur ein Schüsselchen, bietet sich die Mikrowelle an. Bei großen Mengen über 500 g kann der Topf allerdings genauso effizient sein. Foto: Christin Klose/dpa-tmn
Wie lässt sich die Suppe effizient aufwärmen? Ist es nur ein Schüsselchen, bietet sich die Mikrowelle an. Bei großen Mengen über 500 g kann der Topf allerdings genauso effizient sein. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Garen, aufwärmen, aufbacken – vieles kann man so oder so zubereiten. Doch was verbraucht mehr Energie? Wann sich eher Herdplatte, Backrohr, Toaster oder Mikrowelle rechnet.

München/Düsseldorf (dpa/tmn) – Eigentlich ist es eine Frage des Geschmacks oder der Bequemlichkeit, ob man Gemüse als Ofengemüse oder als Pfannengemüse brutzeln lässt. Doch mittlerweile kann es auch eine Frage des Energiesparens sein, welche Zubereitungsform man wählt.

Wie sich Energie in der Küche effizienter nutzen lässt, erklären Verbraucherschützer.

Wer etwa Gemüsereste verwerten will, kann sie in die Backröhre schieben, aber auch in die Pfanne hauen. Doch was verbraucht mehr Energie?

„Der Backofen braucht ungefähr das Doppelte an Energie wie die Herdplatte“, rechnet Gerhild Loer vor, die im Bereich Energie bei der Verbraucherzentrale NRW arbeitet. Der Grund: „Das Aufheizen des großen Backraums braucht viel länger und ist nicht so effizient wie ein Topf auf einer Herdplatte“, so Loer.

„Das Backrohr erwärmt Speisen über den Umweg Luft und braucht dadurch mehr Energie“, erklärt Norbert Endres, Energieberater für die Verbraucherzentrale Bayern. Dagegen ist in der Pfanne der Kontakt zur Wärme direkter. „Doch darüber hinaus ist auch entscheidend, ob ein Deckel auf der Pfanne ist oder nicht. Denn ohne Deckel geht ein Vielfaches an Wärme verloren, weil sie einfach nach oben abhaut“, sagt Endres.

Beim Strombedarf für Backöfen sieht Endres noch mal einen gewaltigen Unterschied zwischen neueren und älteren Backöfen: „Ältere Backöfen verbrauchen viermal mehr als jüngere.“ Der Energieberater gibt ein Beispiel. Wer eine Pizza in einer sehr alten Röhre bäckt, muss mit einem Verbrauch von bis zu 1,6 Kilowattstunden rechnen. Ein mittelaltes Gerät der Energieklasse A, rund 10 Jahre alt, verbraucht etwa 0,8 Kilowattstunden, moderne Geräte mit Energieeffizienzlabel A+++ nur noch 0,4 Kilowattstunden.

Dabei handele es sich um durchschnittliche Werte, wobei gerade beim Pizzabacken der Löwenanteil des Verbrauchs in den ersten Minuten entsteht – bis zum Erreichen der Ziel(back)temperatur.

Wenn ich Brötchen aufbacken will, nutze ich besser Ofen oder Toaster?

Der Toaster funktioniert über Strahlungswärme und ist näher am Lebensmittel dran. Er braucht etwa eine Minute und ist daher recht sparsam im Verbrauch. Der Backofen braucht hingegen viele Minuten für das gleiche Ergebnis und benötigt eine höhere elektrische Leistung.

Wärmt man Essen vom Vortag besser in der Mikrowelle auf oder auf der Herdplatte?

„Die Mikrowelle erhitzt über Wassermoleküle direkt. Sie wurde ja ursprünglich für das klassische Aufwärmen entwickelt, damit das effizienter geht“, sagt Energieberater Endres. Seine Kollegin aus NRW ergänzt: „Bei großen Mengen über 500 Gramm kann der Topf allerdings genauso effizient sein, wenn man ansonsten die Mikrowelle mehrmals starten muss für die einzelnen Portionen.“

© dpa-infocom, dpa:220804-99-273467/3

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