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Hertha in Corona-Quarantäne: Auswirkungen und Befürchtungen

Nach dem vierten Corona-Fall muss das Team von Hertha BSC in eine 14-tägige Quarantäne. Foto: Andreas Gora/dpa
Nach dem vierten Corona-Fall muss das Team von Hertha BSC in eine 14-tägige Quarantäne. Foto: Andreas Gora/dpa

Als erster Bundesligist muss Hertha BSC in dieser Saison nach vier Corona-Fällen das komplette Team in häusliche Quarantäne schicken. Drei Spiele müssen in den Mai verlegt werden.

Die Liga bangt nach vier Corona-Fällen bei Hertha BSC um die fristgemäße Beendigung der Saison. Der Berliner Fußball-Bundesligist muss drei Spiele auf die Zeit nach dem 28. April verschieben, für den abstiegsbedrohten Verein eine komplizierte Situation.

Hertha steht derzeit mit 26 Zählern auf Tabellenplatz 15 – nur durch die Tordifferenz vor den punktgleichen Bielefeldern auf dem Abstiegsrelegationsplatz getrennt. In der Vorsaison erlebte Dynamo Dresden ein ähnliches Szenario und stieg nach Quarantäne-Pause und hartem Nachholprogramm aus der 2. Liga ab.

Die Situation

Nach den drei positiven Tests bei Cheftrainer Pal Dardai, Assistenzcoach Admir Hamzagic und Stürmer Dodi Lukebakio sollte das Team zunächst in eine Arbeits-Quarantäne.

Ein ausgewähltes Hotel hätten Profis und Betreuer nur zum Training und den Spielen verlassen dürfen. Doch da das Gesundheitsamt mit dem vierten Fall Marvin Plattenhardt eine Infektionskette innerhalb der Mannschaft erkannte, folgte die komplette Isolierung des Teams.

In der Lage sei der „Spielbetrieb nicht aufrecht zu erhalten“, hatte Detlef Wagner, Bezirksstadtrat für Soziales und Gesundheit vom zuständigen Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, bei bild-online erklärt. Es gebe „keine Lex-Hertha – schon gar nicht von unserem Gesundheitsamt“.

Im rbb-Fernsehen fügte Detlef Wager an: „Das bedeutet, dass mein Amtsarzt die komplette Mannschaft unter Quarantäne gestellt hat“. Der Bezirksstadtrat für Soziales und Gesundheit vom zuständigen Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf unterstrich: „14 Tage sind Pflicht.“

Die Auswirkung

Hertha BSC hat bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) die Absetzung der nächsten drei Spiele beim FSV Mainz 05, gegen den SC Freiburg und bei Schalke 04 beantragt.

Nach Ende der Quarantäne muss dem Team zumindest einige Tage Zeit für den Wiedereinstieg ins Training gegeben werden. Das bedeutet: Herthas Saisonendspurt schließt im Mai sechs Partien innerhalb von vier Wochen ein.

Die Berliner stehen derzeit mit 26 Zählern auf Tabellenplatz 15 und nur durch die Tordifferenz vor den punktgleichen Bielefeldern auf dem Abstiegsrelegationsplatz.

Das Quarantäne-Programm

Spieler und Trainer dürfen nicht aus dem Haus, auch individuelle Fitnesseinheiten outdoor sind nicht möglich. Die Profis bekommen für Zuhause Programme, sollen sich mit virtuellen Trainingseinheiten fit halten.

„Wir nehmen die Situation trotz der schwierigen Umstände an und werden alles in unserer Macht Stehende für ein erfolgreiches Saisonfinale in die Waagschale werfen“, betonte Sportdirektor Arne Friedrich.

Der ehemalige Nationalspieler hatte als Interimscoach für Pal Dardai das Training übernommen und am Donnerstagnachmittag die erste Übungseinheit geleitet.

Die Reaktionen:

Das Wichtigste: Alle vier von Corona betroffenen Spieler und Trainer zeigen nach Vereinsangaben keine Krankheitssymptome.

Die häusliche Quarantäne sei „aus gesundheitlicher Sicht der absolut richtige Schritt“, unterstrich Arne Friedrich.

„Wir hatten nach Rücksprache mit unserem Hygiene-Beauftragen in der zurückliegenden Länderspielpause die Hygienemaßnahmen bereits noch mal verschärft, haben beispielsweise tägliche Schnelltests umgesetzt, bevor sie zur Pflicht im DFL-Hygienekonzept wurden“, berichtete Friedrich in einer Stellungnahme.

Die Aussichten:

Die Bundesliga hatte ihre Hygienemaßnahmen bereits verschärft und fürchtet, dass im Saisonendspurt nicht noch andere Erstligisten von Corona-Fällen betroffen werden.

Ob die Entwicklungen bei Hertha die Überlegungen neu beleben, dass sich die gesamte Liga in der Saison-Endphase in ein Quarantäne-Trainingslager begeben soll, bleibt abzuwarten.

Bisher mussten nur in der 2. Liga bei den jüngsten Corona-Fällen bei Holstein Kiel, dem Karlsruher SC und dem SV Sandhausen Spiele verschoben werden.

© dpa-infocom, dpa:210416-99-224440/3

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