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Für Fehérvár-Trainer Boris schließt sich in Köln ein Kreis

Michael Boris, Trainer des Fehérvár FC besichtigt das Kölner Stadion. Foto: Roberto Pfeil/dpa
Michael Boris, Trainer des Fehérvár FC besichtigt das Kölner Stadion. Foto: Roberto Pfeil/dpa

Die Experten im deutschen Fußball kennen ihn schon lange, der breiten Masse ist Michael Boris weitgehend unbekannt. Das könnte sich heute ändern.

Köln (dpa) – Heute schließt sich für Michael Boris ein Kreis. „Da fing meine Reise an“, sagte der deutsche Fußball-Trainer des ungarischen Clubs Fehérvár FC im Interview mit der „Kölnischen Rundschau“ beim Blick auf das Spiel am 1. August 2009.

Mit dem Fünftligisten Germania Windeck verlor der gebürtige Bottroper, der mit dem ungarischen Club Fehérvár FC heute (20.30 Uhr/RTL) in den Conference-League-Playoffs beim 1. FC Köln antreten muss, damals in der Kölner Arena 0:5 gegen den FC Schalke 04. Und nach diesem Erstrunden-Spiel im DFB-Pokal fragte er Schalke-Coach Felix Magath beim gemeinsam Interview „vor laufenden Kameras, ob ich ein Praktikum auf Schalke bekommen kann“.

„Immer ein wenig unter dem Radar geflogen“

Magath stimmte zu. Und die Dinge nahmen ihren Lauf. Das Praktikum wurde verlängert und verlängert, und schließlich wurde Boris im Alter von 34 Jahren Cheftrainer der Schalker U23. Der Startschuss zur großen Karriere in Deutschland war es aber nicht. Von Schalke aus ging Boris zu den Sportfreunden Siegen, dann zu denen aus Lotte und schließlich zum KFC Uerdingen. Dann suchte der deutsche A-Nationaltrainer Ungarns, Bernd Storck, einen U19-Chefcoach und der damalige DFB-Chefausbilder empfahl Boris.

Der Donnerstag ist für ihn nun auch eine Chance, in seiner Heimat auf sich aufmerksam zu machen. „Natürlich gucke ich immer wieder nach Deutschland, denn das ist meine Heimat“, sagte er dem „Bonner Generalanzeiger“: „Der ungarische Markt wird im Bereich der Trainer nicht so gescoutet. So bin ich immer ein wenig unter dem Radar geflogen.“ Auf die Frage, ob sich das nun ändern könnte, sagte er lachend: „Das könnte vielleicht eine Möglichkeit sein.“

Boris will Spiel genießen

Dass ausgerechnet Köln der Gegner in den Playoffs sei, habe „zwei Seiten. Zum einen ist es ein schweres Los. Zum anderen ist es für einen deutschen Trainer perfekt, den 1. FC Köln zu bekommen.“ In den vergangenen Tagen sei aber ungewöhnlich viel auf ihn eingeprasselt. „Seit klar ist, dass Köln wartet, ist alles ein bisschen mehr und schneller geworden“, sagte Boris: „Aber ich genieße es.“

Seinen Kölner Kollegen Steffen Baumgart hat er übrigens erst vor knapp einem Jahr erstmals getroffen. Und das bei einem ungewöhnlichen Benefizspiel zwischen Ostfriesland und der DDR. Baumgart war Spieler der DDR-Auswahl, Boris Assistent von Trainer Dieter Eilts bei den Ostfriesen. „Ich hab verloren“, erinnerte sich Baumgart an das 3:8: „Deutlich. Der erste Punkt ging also an ihn.“

© dpa-infocom, dpa:220817-99-423040/3

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