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„Sehr beunruhigend“ – RKI vermeldet 815 Corona-Neuinfektionen

Menschen in einer Einkaufszone in der Berliner Straße in der Innenstadt von Gütersloh. Foto: David Inderlied/dpa
Menschen in einer Einkaufszone in der Berliner Straße in der Innenstadt von Gütersloh. Foto: David Inderlied/dpa

815 Corona Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden: Das Robert Koch-Institut (RKI) warnt vor einer weiteren Verschärfung der Situation und appelliert an die gesamte Bevölkerung sicher weiterhin zu engagieren.

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat sich besorgt über den Anstieg der gemeldeten Neuinfektionen mit dem Corona-Virus in den vergangenen Tagen gezeigt.

„Diese Entwicklung ist sehr beunruhigend und wird vom RKI weiter sehr genau beobachtet“, teilte eine RKI-Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. „Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden.“

„Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden“, hieß es. Am Freitag hatte die Zahl der an das RKI übermittelten Corona-Neuinfektionen mit 815 deutlich höher als in den Vorwochen gelegen. „Zuvor lag die Zahl bei um die 500 übermittelten Fällen pro Tag, zeitweise auch deutlich darunter“, so die Sprecherin.

Eine weitere Verschärfung der Lage könne nur verhindert werden, wenn sich die gesamte Bevölkerung weiterhin engagiere. Das RKI appellierte, zum Beispiel die Abstands- und Hygieneregeln konsequent einzuhalten – auch im Freien. Innenräume sollten gelüftet werden und wo es geboten sei, solle man eine Mund-Nasen-Bedeckung korrekt tragen.

„Viele kleinere Geschehen“

Wie das RKI erklärte, ist der Zuwachs in vielen Bundesländern zu beobachten. Mehr als 60 Prozent der neuen Fälle seien jedoch auf Anstiege in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg zurückzuführen.

Bundesweit gebe es viele kleinere „Geschehen“ in verschiedenen Landkreisen: So hätten sich Menschen bei größeren Feiern im Familien- und im Freundeskreis, bei Freizeitaktivitäten, an Arbeitsplätzen, aber auch in Gemeinschafts- und Gesundheitseinrichtungen angesteckt. Hinzu kämen zunehmende Fälle unter Reiserückkehrern, hieß es.

Nach RKI-Angaben waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 204.183 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Demnach starben hierzulande bislang 9.111 mit dem Virus infizierte Menschen – ein Plus von 10 im Vergleich zum Vortag. Bis Freitagmorgen hatten 189.400 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 24.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,08 (Vortag: 0,93). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 24.7., 0.00 Uhr, bei 1,16 (Vortag: 1,05). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

Weltweit über 600.000 Corona-Tote

Weltweit wurden laut den Daten der Johns-Hopkins Universität mehr als 15 Millionen Corona-Infektionen verzeichnet. Rund 626.000 Menschen starben im Zusammenhang mit der Erkrankung Covid-19, alleine in den USA wuchs die Zahl auf mittlerweile 144.000 Corona-Tote. Donald Trump in einer weiteren Kehrtwende den Parteitag der Republikaner in Florida abgesagt.

In Deutschland verabschiedeten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern einen Beschluss, der einen kostenfreien Corona-Test für alle Rückkehrer aus dem Ausland-Urlaub vorsieht. Wer aus Risikogebieten einreist, soll sich dort oder direkt am Flughafen testen lassen.

„Die aktuellen Infektionszahlen zeigen einmal mehr: Wir sind noch mitten drin in der Corona-Pandemie“, erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). „Und der zunehmende Reiseverkehr erhöht das Risiko, dass wieder mehr Infektionen nach Deutschland hineingetragen werden.“

© dpa-infocom, dpa:200724-99-913095/4
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weiterführende Informationen:
➡️ Dashboard des Robert-Koch-Instituts
➡️ RKI Lagebericht vom 24.07.2020
➡️ weitere News zum Themengebiet „Corona“

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