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Frauen misstrauen Kliniken mehr als Männer

Einer Umfrage zufolge haben Frauen weniger PwC-Vertrauen in die medizinische Versorgung von Krankenhäusern als Männer. Foto: Fabian Strauch/dpa
Einer Umfrage zufolge haben Frauen weniger PwC-Vertrauen in die medizinische Versorgung von Krankenhäusern als Männer. Foto: Fabian Strauch/dpa

Ist auf die Gesundheitsversorgung im Krankenhaus Verlass? Darauf antworten Frauen und Männer in Deutschland oft unterschiedlich, wie das „Healthcare Barometer“ von PwC ergab. Eine Fachfrau der Unternehmensberatung nennt mögliche Gründe.

München (dpa) – Frauen haben zu den deutschen Krankenhäusern nach einer Umfrage deutlich weniger Vertrauen als Männer. In der neuen Auflage einer jährlichen Umfrage der Unternehmensberatung PwC sagten lediglich 57 Prozent der Frauen, dass sie mit der Krankenhausversorgung zufrieden seien. Unter den Männern waren es dagegen 69 Prozent, wie PwC mitteilte.

„Frauen fühlen sich offenkundig gesundheitlich benachteiligt – ein Ergebnis, das uns alarmieren sollte“, sagte Sevilay Huesman-Koecke, Fachfrau für das Gesundheitswesen bei PwC Deutschland. Die Unternehmensberatung geht zudem davon aus, dass Frauen in Sachen Gesundheit sachkundiger sind als Männer. Denn eine Rolle bei der größeren Skepsis von Frauen spielt laut PwC auch, dass sie sich in der Regel mehr mit dem Thema Gesundheit beschäftigen und deswegen besseren Einblick haben als Männer.

Nach wie vor ist laut dem „Healthcare Barometer“ weniger als die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger mit Deutschlands Ärzten zufrieden: 43 Prozent. Allerdings war die Unzufriedenheit vor Beginn der Corona-Pandemie noch deutlich größer. Ein von über einem Drittel der Befragten geäußerter Hauptvorwurf ist demnach, dass Mediziner sich zu wenig Zeit nehmen. Ein knappes Fünftel fühlt sich vom medizinischen Personal nicht ernst genommen.

Das Ansehen des deutschen Gesundheitswesens insgesamt hat demnach im zweiten Jahr der Pandemie wieder etwas gelitten: 57 Prozent der Frauen und 62 Prozent der Männer – im Schnitt 59 Prozent der erwachsenen Bevölkerung – glauben, dass Deutschland in dieser Hinsicht weltweit in der Spitzengruppe liegt. Das waren weniger als im Vorjahr (72 Prozent), aber mehr als vor Beginn der Pandemie (52 Prozent).

Wie gespalten die Bevölkerung in ihrer Haltung zur Pandemie ist, spiegelt sich auch in der Umfrage wider: Demnach glauben nur 27 Prozent der Ungeimpften, dass Deutschlands Gesundheitssystem zu den weltbesten drei zählt. Und fast drei Viertel der Geimpften (74 Prozent) meinten, dass Ungeimpfte zumindest einen Teil ihrer Behandlungskosten bezahlen sollten, sofern diese schwer an Corona erkranken und auf der Intensivstation behandelt werden müssen. Bei den Ungeimpften hingegen waren nur 11 Prozent zur Selbstbeteiligung bereit.

© dpa-infocom, dpa:220217-99-170259/2


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