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Schüsse in Berlin-Kreuzberg: Mordkommission ermittelt

Polizeibeamte suchen in der Nähe des U-Bahnhof Möckernbrücke nach Spuren. Foto: Paul Zinken/dpa
Polizeibeamte suchen in der Nähe des U-Bahnhof Möckernbrücke nach Spuren. Foto: Paul Zinken/dpa

Es ist noch früher Morgen am zweiten Weihnachtstag, als die Schüsse fallen. In Berlin-Kreuzberg unweit der SPD-Parteizentrale findet die Polizei mehrere Verletzte. Einer wird aus dem nahen Landwehrkanal gezogen.

Mehrere Männer sind am frühen Morgen des zweiten Weihnachtstages in Berlin-Kreuzberg vermutlich durch Schüsse verletzt worden. Vier Verletzte seien ins Krankenhaus gekommen und würden dort behandelt, sagte ein Polizeisprecher am Samstagvormittag.

Die Feuerwehr hatte auf Twitter von drei Personen berichtet, die schwer verletzt und zunächst von Rettungskräften und Notärzten versorgt worden seien. Zahlreiche schwer bewaffnete Beamte waren rund um den Ort des Geschehens in unmittelbarer Nähe der SPD-Parteizentrale im Einsatz. Die Ermittlungen hat dem Polizeisprecher zufolge eine Mordkommission übernommen.

Festnahmen hat es bisher nicht gegeben. Zwischenzeitlich war bei der Suche nach Beteiligten auch ein Hubschrauber im Einsatz. Der Tatort befindet sich augenscheinlich in einer Toreinfahrt an der Stresemannstraße, wie ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur vor Ort berichtete. Dort sollen drei Verletzte gefunden worden sein.

Ermittlungen laufen

Polizeibeamte stehen vor einer Toreinfahrt zu einem Gebäude an der Stresemannstraße in Kreuzberg. Dort kam es am frühen Morgen zu einer Schießerei. Foto: Paul Zinken/dpa
Polizeibeamte stehen vor einer Toreinfahrt zu einem Gebäude an der Stresemannstraße in Kreuzberg. Dort kam es am frühen Morgen zu einer Schießerei. Foto: Paul Zinken/dpa

Die Polizei sperrte den Bereich weiträumig ab, nicht zuletzt für die Spurensicherung. Der Einsatz dauerte am Samstagvormittag noch an. Dem Polizeisprecher zufolge waren auch Polizeitechniker vor Ort.

In der Stresemannstraße 23 gegenüber der SPD-Parteizentrale war in einer Tür ein Einschussloch zu sehen, wie der dpa-Fotograf berichtete, nicht weit davon entfernt ein weiteres Einschussloch in einer Glastür. Der Fußweg vor dem mutmaßlichen Tatort war abgesperrt.

Ein weiterer Verletzter wurde aus dem nahen Landwehrkanal gezogen, er soll eine Verletzung am Bein erlitten haben. Der Mann war laut Polizei von sich aus ins Wasser gesprungen. Rund um den U-Bahnhof Möckernbrücke, der direkt am Landwehrkanal liegt, suchte die Polizei mit Taschenlampen das Unterholz im Uferbereich ab.

Hintergründe offen

Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr stehen in der Stresemannstraße in Kreuzberg. Foto: Paul Zinken/dpa
Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr stehen in der Stresemannstraße in Kreuzberg. Foto: Paul Zinken/dpa

„Die Hintergründe sind noch nicht bekannt“ sagte ein Polizeisprecher am Vormittag. „Wir wissen auch noch nicht, wie viele Beteiligte es gab.“ Auch ob in Berlin-Kreuzberg mehrere Personen Schüsse abgegeben haben oder es einen Schusswechsel gab, sei noch nicht bekannt. „Die Ermittlungen dauern an.“

In Berlin gibt es immer wieder Auseinandersetzungen auch zwischen einzelnen Gruppen oder Familien. Zuletzt hatte es in Kreuzberg nach Schüssen auf einen 29-Jährigen eine Attacke von etwa zehn Männer auf eine Erdgeschosswohnung und ein Auto gegeben.

Im Februar hatte eine Schießerei am Berliner Tempodrom in der Möckernstraße, nicht weit vom aktuellen Tatort entfernt, mit einem Toten und vier Verletzten für Aufsehen gesorgt. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz, Mordkommission inklusive.

© dpa-infocom, dpa:201226-99-814113/5

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