Ernährung

Nürnberg: Salat-Automat mit frischen Pflanzen als Testprojekt

Im Nürnberger Ortsteil Almoshof steht jetzt ein Salat-Automat. Der Salat wird in Rinnen bewässert und wird dem Kunden auf Knopfdruck vollautomatisch ausgegeben. Foto: Daniel Karmann/dpa
Im Nürnberger Ortsteil Almoshof steht jetzt ein Salat-Automat. Der Salat wird in Rinnen bewässert und wird dem Kunden auf Knopfdruck vollautomatisch ausgegeben. Foto: Daniel Karmann/dpa

Es gibt Kaugummis, Zigaretten, Fahrradschläuche oder kleine Kunstwerke aus dem Automat – und jetzt in Nürnberg auch frischen Salat.

Wer kennt das nicht: Beim Wocheneinkauf holt man sich einen schönen knackigen Salat und dann welkt dieser tagelang im Kühlschrank vor sich hin – ein Salat-Automat in Nürnberg soll das ändern.

„Die Kunden holen sich den Salat dann, wenn sie ihn brauchen“, sagte Gärtnermeister Jochen Haubner. Er hat den Automaten zusammen mit einem Maschinenbauer entwickelt, um etwas gegen Lebensmittelverschwendung zu unternehmen und Verpackungsmüll zu reduzieren.

Die Pflanzen im Salat-Automat in Nürnberg sind unverpackt und haben alle noch ihre Wurzelballen. Damit sitzen diese in einer Bewässerungsrinne und können so weiter wachsen.

Die Kundinnen und Kunden können sich über eine Tastatur gezielt einen Salatkopf aussuchen, ein Roboterarm hebt diesen dann ins Ausgabefach. „Die Kunden ernten den Salat frisch, indem sie die Wurzelballen Zuhause kappen“, sagte Jochen Haubner.

„Aufgrund der räumlichen Nähe zum Kunden ist das Konzept besonders nachhaltig und durch die spezielle Anbauweise des Salates nachweislich besonders ressourcenschonend“, wirbt der Anbieter auf seiner Homepage und fügt an: Die Salate warten „bis zur Ernte auf Ihre Kunden in der Bewässerungsrinne und sind daher noch frischer und vitaminreicher als beim herkömmlichen Einkauf“.

Lebensmittel-Automaten im Trend

Dann einkaufen, wenn man ein bestimmtes Lebensmittel braucht oder gerade Zeit hat – diese Idee verbreitet sich immer mehr in Deutschland. Inzwischen gibt es in vielen Städten Automaten für Grillfleisch, so dass ein spontaner Grillabend möglich wird.

Auch viele Bauernhöfe bestücken Automaten mit Milch, Käse, Wurst oder Kartoffeln, weil sie keinen eigenen Hofladen haben oder so auch an anderen Orten verkaufen können. Auch für Eier gibt es entsprechende lokale Angebote, die wie das Hühnerhotel Söhrer Beustertal etabliert sind und eine direkte Verbindung zur Landwirtschaft vor Ort sind.

Der Salat-Automat im Stadtteil Almoshof in Nürnberg ist unterdessen erst einmal ein Pilotversuch. Deshalb können Salatfreunde auch selbst entscheiden, wie viel sie bezahlen. Sie können einen Betrag zwischen 1 und 2 Euro auswählen.

„Wir wollen dadurch rausfinden, wie viel es den Kunden wert ist“, erläuterte Gärtnermeister Jochen Haubner. Er hofft, dass künftig Salat-Automaten an vielen Stellen stehen werden.

© dpa-infocom, dpa:200910-99-504785/2

News vom 7. September 2020:

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