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Geerntete Zucchini auf Bittergeschmack testen

Warnzeichen: Wer Zucchini im Garten anbaut, sollte vor dem Zubereiten vorsichtig testen, ob sie bitter schmeckt. Foto: Nestor Bachmann/dpa-tmn
Warnzeichen: Wer Zucchini im Garten anbaut, sollte vor dem Zubereiten vorsichtig testen, ob sie bitter schmeckt. Foto: Nestor Bachmann/dpa-tmn

Selbst angebaute Zucchini sollten vor dem Zubereiten vorsichtig auf Bittergeschmack getesten werden. Denn in diesem Fall droht die Gefahr einer Vergiftung.

Wer im eigenen Garten Zucchini angebaut hat, kann sich auf frisches Gemüse freuen. Doch vor Kochen oder Grillen sollte das Gemüse auf Bittergeschmack, warnt das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg.

Der Bittergeschmack mindere nicht nur den Genuss, sondern ist ein Warnsignal: Diese pflanzeneigenen Inhaltsstoffe sind nicht nur bitter, sondern extrem giftig. Laut Heidenheimer Zeitung verstarb 2015 ein 79-Jähriger nach dem Verzehr eines Zucchini-Auflaufs.

Die Rohware sollte schon vor dem Kochen vorsichtig verkostet, aussortiert und entsorgt werden. Denn die giftigen Bitterstoffe bleiben auch beim Kochen erhalten, erklärt Verbraucherschutzminister Peter Hauk.

Zucchini- und Kürbispflanzen bildeten bei heißem und trockenem Wetter verstärkt Bitterstoffe aus. Zudem nehme der Bitterstoffgehalt während der Fruchtreife zu. Deshalb sollten Zucchini nicht nur wegen des aromatischeren Geschmacks möglichst jung geerntet werden.

Von Vergiftungsfällen seien häufig ältere Menschen betroffen, weil sie den Bittergeschmack in den Zucchini nicht mehr so intensiv empfinden. Kürbisgewächse, zu deren Pflanzengruppe die Zucchini gehören, können natürlicherweise Bitterstoffe bilden, die als Cucurbitacine bezeichnet werden.

Die Bitterstoffe können je nach Dosis Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfe und Durchfall auslösen und schlimmstenfalls zu einer lebensbedrohlichen hämorrhagischen Gastroenteritis führen.

Ohne Bittergeschmack sind Zucchini unterdessen nicht nur in verschiedensten Formen ein Genuss, sondern aufgrund der enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe auch sehr gesund.

Zucchini können sowohl roh verzehrt wie auch gekocht, gegrillt oder auch gebraten werden. Aufgrund des hohen Wasseranteils von über 90 Prozent sind sie zudem kalorienarm. Der Name stammt von der Verniedlichungsform von Zucca, der italienischen Übersetzung für Kürbis. Essbar ist übrigens auch die gelbliche Blüte.

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