Ernährung

Ernährung: Experten empfehlen Trinkmahlzeiten nicht zu oft nehmen

Mit Wasser mischen und fertig: Trinkmahlzeiten in Pulverform sind schnell zubereitet. Foto: Christin Klose/dpa-tmn
Mit Wasser mischen und fertig: Trinkmahlzeiten in Pulverform sind schnell zubereitet. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Sie sind rasch zubereitet, sollen satt machen und gesund sein. Doch sind Mahlzeitenersatzgetränke eine dauerhafte Alternative zu normalen Speisen? Eher nicht, sagen Verbraucherschützer.

Kurz schütteln statt lange kochen: Trinkmahlzeiten aus dem Supermarkt oder Online-Handel versprechen, alle notwendigen Nährstoffe zu bieten.

Dennoch sollten diese Getränke nicht regelmäßig Hauptmahlzeiten ersetzen, rät die Verbraucherzentrale Bremen. Denn längst nicht alle dieser Mahlzeiten-Ersatzgetränke bieten einen guten Nährstoffmix.

Zum Teil enthalten die Produkte so große Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen, dass bei dauerhaftem Konsum eine Überdosierung und damit gesundheitliche Probleme nicht ausgeschlossen sind.

Das ist ein Ergebnis einer Stichprobe der Verbraucherschützer, die elf Mahlzeiten-Ersatzgetränke in Pulverform zu Preisen zwischen 1,57 bis 6,80 Euro pro Portion analysiert haben. Diese muss man mit Wasser mixen, ehe man sie trinken kann.

Wer solche Trinkmahlzeiten häufiger konsumiert, sollte darum die Vitamin – und Mineralstoffangaben auf der Produktverpackung genauer anschauen. Das gilt vor allem dann, wenn man zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel einnimmt.

Sonst treten womöglich unerwünschte Effekte auf: Nimmt man etwa zu viel Kalzium zu sich, kann man laut den Verbraucherschützern beispielsweise Durchfall bekommen.

Ein Produkt fiel durch einen hohen Anteil gesättigter Fettsäuren auf, ein anderes durch eine sehr geringe Menge an Ballaststoffen. Bei zwei weiteren Trinkmahlzeiten war die Ballaststoffmenge wiederum sehr hoch.

„Ballaststoffe sorgen unter anderem für ein verlängertes Sättigungsgefühl. Empfohlen werden circa 30 Gramm täglich. Viele Menschen erreichen diese Menge jedoch nicht“, erklärt Sonja Pannenbecker, Referentin für Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzentrale Bremen. Bei einer sehr hohen Ballaststoffzufuhr sollte die Flüssigkeitszufuhr erhöht werden. 

„Die Zusammensetzung natürlicher Lebensmittel ist hochkomplex. Einzelne Nährstoffe und Bestandteile können sich gegenseitig beeinflussen, die Verfügbarkeit für den Körper erhöhen oder herabsetzen“, erläutert Sonja Pannenbecker. Die simple Rechnung, eins plus eins macht zwei, geht hier nicht auf. Deshalb ist Vielfalt und Abwechslung in der Ernährung so wichtig. 

© dpa-infocom, dpa:210308-99-734492/3

➡️ Mitteilung der Verbraucherzentrale Bremen



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